Digitalisierung: Generali will näher an ihre Kunden

Alfred Leu, neuer Chef der Generali Österreich
Vertrieb wird forciert, neue Produkte, mehr Online-Kommunikation.

Die Generali Österreich, heimischer Marktführer in der Schaden/Unfall- und in der Kfz-Versicherung, will trotz der schwierigen Marktbedingungen weiter "profitabel wachsen", kündigte der neue Chef Alfred Leu an. Der Vertrieb soll gestärkt werden, einfache aber innovative Produkte ("Smart und Simple") forciert und mit den Kunden über digitale Lösungen intensiver kommuniziert werden.

Durch die Digitalisierung verändere sich das Verhalten der Konsumenten hin zum "hybriden Kunden". Der sich online informiert, aber auf die persönliche Dienstleistung nicht verzichten will. Die Außendienst-Mannschaft, die um 30 bis 50 Mitarbeiter aufgestockt werden soll, werde flächendeckend mit elektronischen Hilfsmitteln weiter aufgerüstet. Seit wenigen Wochen ist ein neues Portal online, über das die Kunden direkt mit ihren Betreuern kommunizieren können. Außerdem wird nach jedem Geschäftsvorgang die Zufriedenheit der Kunden gemessen.

Kein Online-Verkauf

Außer einfachen Produkten der Europäischen Reiseversicherung bietet die Generali in Österreich aber keinen Online-Verkauf an. Der Abschluss einer Versicherungspolizze sei recht komplex, "dafür ist in Österreich die Zeit noch nicht reif" (Leu).

Wegen der Niedrigzinsen wird auch die Generali ihre Veranlagungs-Strategie neu ausrichten. "Im Vordergrund steht Sicherheit mit einer noch annehmbarer Rendite", sagt Finanzvorstand Klaus Wallner. Man kaufe weder deutsche noch österreichische Staatsanleihen zu, sondern werde Unternehmensanleihen forcieren.

Immobilien

Die Konzernzentrale in Triest kündigte an, Immobilien um mehr als eine Milliarde Euro zu veräußern. Das Projekt, das auch Immobilien in Österreich umfasst, sei aber noch nicht endgültig entschieden. Die Generali Österreich hat Immobilien zum Marktwert von 1,5 Milliarden Euro im Portfolio und ist einer der größten Hauseigentümer in der Wiener Innenstadt. Diese Filetstücke werden nicht verkauft, sondern Immobilien in Randlagen. Der Erlös, ein dreistelliger Millionenbetrag, soll wieder in den heimischen Immo-Markt investiert werden, aber auch in Fonds außerhalb Europas, etwa in Asien. Im Vorjahr steigerte die Generali den Gewinn vor Steuern leicht auf 220 Millionen Euro.

Kommentare