Gezielte Personalverknappung? Die Privilegien der Fluglotsen

Tower am Flughafen Wien
Hohe Gehälter, hohe Pensionen, Zusatzurlaub. Wird gezielte Personalverknappung betrieben?

Die Airlines am Flughafen Wien hatten die schlimmsten Befürchtungen. Bei der Flugsicherung Austro Control waren Betriebsversammlungen angesetzt. Zwar gab es am Dienstag weder Flugausfälle noch Verspätungen, doch das Aufatmen währte nur kurz. Denn was sich bei der Austro Control intern abspielt, beunruhigt bereits die gesamte Luftfahrtbranche.

Der Zeitpunkt der Betriebsversammlungen im Tower war symptomatisch für die Zustände im Unternehmen. Es ging nicht um die aktuelle Lohnrunde, diese wurde nach langen Streitereien teuer (bis zu drei Prozent mehr Gehalt sowie eine Prämie über 5.000 Euro) schon im April abgeschlossen, sondern um weitere Verbesserungen für die Belegschaft. Es gab keinen Grund zur Eile und warum die Veranstaltung ausgerechnet zum Start der sommerlichen Hochsaison stattfinden musste.

Fluglotsen tragen eine sehr hohe Verantwortung, doch die Austro Control (ACC) mit ihren 1.060 Mitarbeitern ist ein staatlicher Privilegienstadel mit Seltenheitswert.

Das Brutto-Durchschnittsgehalt pro Mitarbeiter – vom Portier bis zum Fluglotsen – lag im Vorjahr bei 160.000 Euro. Rechnet man die Pensionsrückstellungen des Unternehmens dazu, liegt die durchschnittliche Lohnsumme bei 210.000 Euro. Die Pensionsrückstellungen belaufen sich auf 60 Millionen Euro.

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