Die Lust auf Urlaub und Einkauf ist ungebremst

Familiäres Flair auf La Palma Die grünste der Kanarischen Inseln ist ideal für Naturliebhaber, Individualisten und Wanderer.
Zu Weihnachten wird nicht gespart. Reiseveranstalter und Hoteliers haben volle Häuser, der Handel gute Umsätze.

Beim Urlaub wird nicht gespart, höchstens bei den Ausgaben im Urlaub. Die Reiseveranstalter sind mit der Buchungslage über Weihnachten zufrieden, melden aber noch vereinzelt freie Plätze. „Vorausgesetzt, man ist flexibel und will nicht an einen bestimmten Tag abfliegen oder in einem bestimmten Hotel einchecken“, sagt Walter Krahl, Vertriebsleiter von Verkehrsbüro-Ruefa Reisen. Traditionell zieht es sonnenhungrige Österreicher auf die Kanaren oder nach Ägypten. Oder gleich auf die Malediven oder nach Thailand.

Freie Kapazitäten

Weihnachten unter Palmen bleibt aber „das absolute Minderheitenprogramm“, relativiert Freizeit- und Tourismusforscher Peter Zellmann. Nur 14 Prozent der Österreicher leisten sich überhaupt einen Winterurlaub. Zehn von hundert Österreichern zieht es in die verschneiten Berge, nur vier Prozent fliegen in den Süden. Nicht in dieser Statistik erfasst sind Pensionisten, die in wärmeren Gefilden wie auf Mallorca „überwintern“. Zellmann: „Rechnet man diese mit, fahren maximal acht Prozent der Österreicher in den Süden.“ Der Freizeitforscher glaubt, dass sich die Zahl der „Überwinterer“ aber über die Jahre noch verdoppeln könnte.

Die Jubelberichterstattungen der Reiseveranstalter über „boomende Ferienziele“ relativiert er: „Wenn in eine Destination hundert Leute mehr fliegen als im Vorjahr, wird das schon gern als Boom verkauft.“ Zur Orientierung: Beim Verkehrsbüro haben heuer beispielsweise rund 2000 Österreicher über Weihnachten einen Urlaub in Ägypten gebucht. Rund 600 zieht es in die Dominikanische Republik, um ein Drittel mehr als im Vorjahr. Der Grund: Der neue Condor-Direktflug ab Wien. Unterm Strich bewegen sich Angebot und Nachfrage aber seit Jahren „auf einer Nulllinie“, heißt es. Bei der TUI machen die Buchungen in den Weihnachtsferien rund zwölf Prozent des Winterumsatzes aus. Auch hier gibt es noch vereinzelt freie Plätze. Eng wird es laut L-Tur-Österreich-Chef Dieter Buschek bei spontanen Weihnachtsferien auf den Malediven. Freie Kapazitäten zu finden, sei „so knapp vor Weihnachten beinahe chancenlos“.

Wintersportorte

In den heimischen Bergen wartet man derzeit auf Schnee und Gäste. Die Vorweihnachtszeit trägt nur drei Prozent zum Saisonumsatz bei, die Erwartungen an die Gesamtsaison sind hoch. Auch weil Ostern heuer früh und die Saison damit „kompakt“ ist, wie es Tourismusobmann Hans Schenner formuliert. Vor allem in Tirol wird mit vielen Schweizer Gästen gerechnet, die das für sie günstige Franken-Euro-Kursverhältnis ausnützen. So kamen bereits im Vorjahr um ein Fünftel mehr Eidgenossen nach Kitzbühel.

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