Von den rund 60 Millionen Tonnen Abfall, die im Jahr in Österreich anfallen, stammen fünf Millionen Tonnen von privaten Haushalten. Der große Rest ist Bauschutt und Industrieabfall.
Während die Industrie schon peinlich genau auf Recycling von Abfallstoffen schaue, sei bei den Haushalten noch einiges zu tun, meint Roth. 600.000 Tonnen Abfall jährlich landeten im Restmüll, die dort nicht hin gehörten. Glas, Metall, aber auch Plastik, das in Recycling-Unternehmen neu aufbereitet werden könnte, würden nicht korrekt getrennt gesammelt. „Natürlich sollte der Handel mithelfen, den Konsumenten die Mülltrennung zu erleichtern“, betont Roth. Denn viel zu häufig noch würden Lebensmittel in Verpackungen angeboten, die aus sehr unterschiedlichen Stoffen seien. „Fleisch in den Styropor-Tassen in Folie verpackt. Das ist für Recycling völlig ungeeignet“, nennt der Verbandspräsident ein Beispiel.
Die wichtige Frage sei also: Wie bekommt man die 600.000 Tonnen aus dem Restmüll heraus?
Eine Möglichkeit, diese Menga an wiederverwertbarem Material aus dem Restmüll rauszubekommen, ist eine digitale Mistkübelüberwachung. Dabei wird ein kleines elektronisches Gerät in der Mülltonne angebracht. Der Lkw, der den Abfall holt, kann dann binnen Sekunden feststellen, ob der Haushalt ordentlich gesammelt hat und dies an ihn melden. „Im Testbetrieb hatten wir auf diese Weise eine Halbierung der Wertstoffe im Restmüll erreicht“, erklärt Roth. Das funktioniere aber nur bei Einfamilienhäusern.
Ein Anliegen ist Roth, das Sammeln von Altbatterien zu steigern. Seit die Zink-Alkali-Batterien zunehmend von Lithium-Batterien verdängt würden, steige die Gefahr von Bränden im Haushalt. Lithium-Batterien haben nämlich stets hohe Restenergie, die im Fall von Beschädigung zur Explosion führen können. Roths Rat: Alt-Batterien rasch zu einer Sammelstelle bringen.
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