Die große Unruhe auf dem Immobilienmarkt

Immofinanz-Chef Oliver Schumi
Viele Gerüchte um Übenahmen und Fusionen in der heimischen Imm obilienbranche.

Einkaufstour. Es wird in der Immobilienbranche etwas bedeutsames geschehen. Es ist allerdings unklar, was es sein wird. Die beiden Pressekonferenzen der Immofinanz und der s-Immo brachten nicht viel Licht ins Dunkel. Offene Fragen gibt es viele. Die Immofinanz hat zwar zuerst 26 Prozent der CA-Immo gekauft, die Übernahmegespräche dann aber unterbrochen.

Außerdem hat der US-Investor Starwood mitgeteilt, dass er sich mit 26 Prozent an der CA-Immo und mit fünf Prozent an der Immofinanz beteiligen will. Die Immofinanz hat in einer ersten Reaktion mitgeteilt, das Angebot sei zu niedrig.

Dazu kommt, dass Karstadt-Eigner Rene Benko fast 22 Prozent am Immobilien-Unternehmen s-Immo gekauft hat. Die s-Immo hat in den vergangenen zwei Jahren Immobilien im Wert von 700 Millionen Euro verkauft und dafür auch Aktien der Immofinanz (mehr als 10 Prozent) und der CA-Immo (mehr als fünf Prozent) gekauft.

Beste Entscheidung

Man werde für die Aktionäre die beste Entscheidung treffen, ließ Immofinanz-Chef Oliver Schumi bei der Präsentation der Bilanz 2017 wissen. Konkretere Informationen waren Schumi nicht zu entlocken. Ähnlich die Aussagen von s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky. Es sei wohl besser, die Vorgänge nicht zu kommentieren: „Ich glaube, die Märkte sind einfach sehr bewegt und spannend.“ Wenn die Preise für Immobilien hoch sind, mache es durchaus Sinn, Anteile gewinnbringend zu verkaufen und in lukrativere Bereiche zu investieren. Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss mit den heimischen Rivalen CA Immo und der Immofinanz gebe es derzeit keine, betonte Vejdovszky.

Satte Gewinne

Jedenfalls ist der Immobilienboom noch nicht zu Ende. Das lässt sich an den Zahlen für 2017 ablesen. Das Konzernergebnis der Immofinanz aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also bereits ohne Russland – betrug 2017 rund 181 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es noch 147,4 Millionen Verlust. Die Mieterlöse wuchsen, trotz eines etwas kleinerem Portfolio, von 233,4 auf 234,5 Millionen Euro.

Die s Immo schaffte nach eigenen Angaben trotz eines Ergebniseinbruches von 204,3 auf 133,5 Mio. Euro den zweithöchsten Gewinn der Firmengeschichte. „Wir hatten 2016 einen ungewöhnlich hohen Gewinn aufgrund der hohen Aufwertung von 10 Prozent auf Immobilien“, erläutert s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky die Zahlen. Die Dividende bleibt unverändert bei 40 Cent je Aktie.

Andreas Anzenberger

Kommentare