„Die Finanzblase platzt noch länger nicht“
Neun Jahre lang steigen die Aktienmärkte nun schon nahezu ununterbrochen. „Die längste Hausse der Nachkriegszeit“, wie Peter Brezinschek, Chef-Analyst der Raiffeisen Bank International (RBI), betont.
Genau dieser lange Aufschwung aber macht vielen Anlegern Sorge. Die Fragen: „Wann kommt der Crash? Wann platzt die Finanzblase?“ beschäftigen viele Investoren. Brezinschek beruhigt: „die Finanzblase platzt noch lange nicht. Wir sehen für die nächsten drei bis sechs Monate gute Zeiten für Aktionäre, sagt er. Und auch dann sei nicht mit einem Crash zu rechnen. Denn die wirtschaftlichen Fundamente seien solide, eine Rezession nicht in Sicht.
Sogar die für das zweite Halbjahr 2019 erwarteten Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften den Aktien nicht schaden. Es sei ohnehin höchste Zeit von den Negativzinsen wegzukommen, ist Brezinschek überzeugt.
Die ganz großen Kursgewinne dürfen Anleger allerdings nicht mehr erwarten. „Man spürt schon, dass wir in der Endphase des Aufwärtszyklus sind“, meint Bernd Maurer, Chef-Analyst der Raiffeisen Centrobank (RCB). In solchen Phasen sei mit Kursschwankungen zwischen zehn und 15 Prozent zu rechnen. Da die Märkte sich derzeit aber am unteren Rande dieser Bandbreite bewegten, seien Kursgewinne in nächster Zeit eher wahrscheinlich.
Kauf-Empfehlungen
Raiffeisen habe daher die Gewichtung von Aktien im Portfolio auf über 50 Prozent angehoben. An der Wiener Börse, die weiterhin vom Boom in Osteuropa profitiere, hält Maurer Wienerberger, Palfinger, EVN, Flughafen, Telekom, OMV, SBO sowie Vienna Insurance und die Erste Group für empfehlenswert.
Gegenwind bekämen die Börsen von der Politik. Brexit, US-Handelskrieg mit China, US-Sanktionen gegen Russland und den Iran sowie die ausufernden Schulden in Italien könnten an den Börsen für Unruhe sorgen. I. Kischko
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