"Die Amerikaner lachen uns aus"

"Die Amerikaner lachen uns aus"
Der Investor Klaus Umek über den Ausblick für Aktien nach dem Coronavirus, die Angst der Anleger und die Fehler Europas.

Klaus Umek ist Kapitalmarktprofi. Nach Jahren bei der US-Investmentbank Goldman Sachs gründete er 2009 seine eigene Anlagegesellschaft: Petrus Advisers. Mittlerweile hat er mit seinem Team in London, Frankfurt, Bratislava und Wien drei Fonds für Institutionen und Privatanleger aufgebaut, die in Aktien und Absicherungsinstrumente investieren, dabei beste Renditen erwirtschaften und regelmäßig den Aktienmarkt übertreffen.

Mit dem KURIER sprach Umek über den jüngsten Absturz der Börsen, den Vertrauensverlust der Anleger und warum Amerikas Öffentlichkeit Recht hat.

KURIER: Herr Umek, hat Sie der Absturz der Börsen am Anfang dieser Woche überrascht?

Klaus Umek: Ja, er hat mich überrascht. Die Börsen waren davor mancherorts ganz gut gelaufen, aber nicht vollständig überhitzt. So gesehen war der Absturz – außer in Einzelfällen – bisher nicht ruinös.

Wo war er denn ruinös?

Bei vielen Aktien ist der Kursverfall nicht mit Corona oder dem schwächer erwarteten Wachstum erklärbar. Da wurde einfach übertrieben, es wurde alles parallel verkauft.Ich verstehe ja, wenn man sagt, ich verkaufe die Carnival-Cruise-Aktie, weil weniger Leute Kreuzfahrten buchen. Aber für Wiener Titel wie Raiffeisen Bank International gibt es vom Geschäftsgang her gesehen keinen Grund für die Kursverluste. Die RBI schreibt Rekordgewinne.

Warum wird die Aktie dann trotzdem verkauft?

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