Deutschlands Exporte brechen ein: Minus in der Handelsbilanz
Erstmals seit 31 Jahren hat sich die deutsche Handelsbilanz ins Minus gedreht, weil mit China und Russland zwei wichtige Märkte weggebrochen sind.
„Kaum etwas war für Deutschlands Selbstverständnis als Wirtschaftsmacht so entscheidend wie die deutschen Exportüberschüsse. Doch selbst auf die können die Bundesbürger sich jetzt nicht mehr verlassen“, berichtet Die Welt. „Im Mai ist die deutsche Handelsbilanz ins Minus gerutscht, sprich: Der Wert der Güter, die eingeführt wurden, überstieg den Wert der ausgeführten Waren. Für die Exportnation Deutschland ist ein solches Monatsminus in der Handelsbilanz selten. Zuletzt hatte die Bundesrepublik 1991 demnach „einen negativen Wert in der Handelsbilanz verzeichnet. Im Wiedervereinigungsboom gab es einen riesigen aufgestauten Konsumhunger, der nur durch Importe gedeckt werden konnte“.
Diesmal lässt auch der Konsum aus. Die Stimmung unter den Verbrauchern ist auf einem Tiefpunkt angelangt. "Das Minus in der Handelsbilanz im Mai ist also kein Ausweis inländischer konjunktureller Stärke, sondern eher ein Menetekel für den ökonomischen Zustand des Landes", so die Welt weiter.
Seit 20 Jahren konnte die Bundesrepublik Deutschland im Schnitt Handelsüberschüsse in Höhe von rund zehn Milliarden Euro im Monat verzeichnen. Auch in der Corona-Pandemie kam es zu keinem Handels-Crash. "Im Mai betrug das Minus nun fast eine Milliarde Euro. Das stärkste Defizit verzeichnete Deutschland in dem Monat mit der „Werkbank der Welt“ China mit acht Milliarden Euro. Danach folgt das Defizit mit Russland, das trotz des Krieges Deutschlands wichtigster Energielieferant ist, während sich die Ausfuhren halbierten. Gleichzeitig ging der Überschuss im Handel mit den Ländern der Euro-Zone zurück", schreibt Die Welt. Deutschland droht nun eine Rezession.
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