Deutschland: Drittes LNG-Terminal in Betrieb

Deutschland: Drittes LNG-Terminal in Betrieb
Im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel an der Elbmündung wurde erstmals Flüssiggas ins Fernleitungsnetz eingespeist.

Deutschland verfügt jetzt über drei schwimmende Flüssiggas-Terminals (LNG). Nach Wilhelmshaven und Lubmin wurde am Mittwoch zum ersten Mal auch im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel an der Elbmündung mit Hilfe eines Spezialschiffs Gas ins Fernleitungsnetz eingespeist.

Es war zuvor mit einem LNG-Tanker dorthin gebracht worden. Seit Mittwoch ströme das LNG in das Netz von SH Netz, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Zunächst hat in Brunsbüttel eine Art Probebetrieb begonnen. "Im April geht die Anlage dann in den Regelbetrieb über", teilte der Energiekonzern RWE als Terminal-Betreiber mit.

Deutschland setzt unter anderem auf LNG (Liquefied Natural Gas, zu deutsch: verflüssigtes Erdgas), um russische Gaslieferungen zu ersetzen. Es baut dafür im Eiltempo eine eigene Infrastruktur auf. Am Terminal im niedersächsischen Wilhelmshaven (Betreiber: Uniper) war zum ersten Mal am 21. Dezember Erdgas eingespeist worden, in Lubmin (Betreiber: Deutsche Regas) in Vorpommern am 9. Jänner.

Die Einspeisemenge durch die neuerdings drei LNG-Terminals erreichte bereits am Mittwoch einen neuen Höchststand. Laut Bundesnetzagentur flossen an diesem Tag insgesamt 217 Gigawattstunden Erdgas ins deutsche Fernleitungsnetz.

Diese Menge entspricht dem Gasverbrauch von rund 10.850 Musterhaushalten (20.000 Kilowattstunden) im Jahr. Zum Vergleich: Aus Norwegen flossen am Mittwoch 1.274 Gigawattstunden Pipelinegas nach Deutschland.

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