Deutsche Regierung erwartet Anziehen der Inflation um drei Prozent

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Wirtschaftsministerium rechnet nicht mit Lohn-Preis-Spirale und dauerhaft hoher Inflation.

Die deutsche Regierung rechnet mit einem weiteren Anziehen der Inflation in Deutschland. "In der zweiten Jahreshälfte ist aufgrund eines Basiseffektes wegen der temporären Senkung der Umsatzsteuersätze ein Jahr zuvor sogar mit Raten um die drei Prozent zu rechnen", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht des deutschen Wirtschaftsministeriums.

Im Mai war die Teuerungsrate vor allem wegen höherer Energiepreise auf 2,5 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit annähernd zehn Jahren. Nach Auslaufen der Sondereffekte sollte sich der Preisdruck aber zu Beginn des kommenden Jahres wieder deutlich verringern. "Eine nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten, denn aktuell sind keine Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale zu beobachten, die zu dauerhaft hoher Inflation führen kann", so das Ministerium.

Es verbreitete zugleich Konjunkturoptimismus. Für das zu Ende gehende zweite Quartal zeichne sich "eine spürbare Erholung der wirtschaftlichen Aktivität ab", nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu Jahresbeginn wegen der dritten Coronawelle noch um 1,8 Prozent geschrumpft war. "Angesichts des Impffortschritts und der damit einhergehenden rückläufigen Infektionszahlen dürfte die Konjunktur im weiteren Jahresverlauf verstärkt an Fahrt aufnehmen", heißt es im Monatsbericht. Wirtschaftsminister Peter Altmaier hält für heuer ein Wachstum von 3,5 bis 4,0 Prozent für möglich. 2020 war Europas größte Volkswirtschaft wegen der Coronakrise um fast fünf Prozent eingebrochen.

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