Deutsche Industrie: Größter Beschäftigungseinbruch seit 2010

Young worker in factory working with grinder
Gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent weniger Stellen. Stärkster Rückgang in Metallerzeugung und -bearbeitung.

Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist wegen der Coronakrise so kräftig gesunken wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Ende August waren gut 5,5 Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes tätig, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren um 179.000 oder 3,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

"Dies ist der höchste prozentuale Rückgang der Beschäftigtenzahl zum Vorjahresmonat seit Mai 2010", erklärte die Behörde. Damals hatte die Industrie mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen.

Den exportabhängigen Firmen macht derzeit die weltweit gesunkene Nachfrage aufgrund der Corona-Rezession zu schaffen. In fast allen Branchen sank deshalb die Zahl beim Personal. Am stärksten fiel der Rückgang in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 5,7 Prozent aus.

Deutlich zurückgegangen sind die Beschäftigtenzahlen auch in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (minus 5,4 Prozent), bei Produzenten von Metallerzeugnissen (minus 4,5 Prozent), in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen und im Maschinenbau mit je minus 4,2 Prozent sowie in der Autobranche (minus 4,1 Prozent).

Die Folgen der Coronakrise machen sich auch bei den geleisteten Arbeitsstunden bemerkbar. Diese sanken im August - bei einem Arbeitstag weniger als im Vorjahr - um 10,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 601 Millionen Stunden. Die Entgelte für die Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe gingen um 5,7 Prozent auf rund 22,2 Mrd. Euro zurück.

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