Dell-EMC-Fusion: "Wir überlappen uns kaum"
Die Anfang September fixierte Zusammenschluss der beiden IT-Konzerne Dell und EMC soll bis Februar 2017 auch in Österreich vollzogen werden. Das fusionierte Unternehmen wird als Dell Technologies firmieren und hierzulande rund 120 Mitarbeiter beschäftigen. Weil EMC in Österreich größer ist, werden die 50 Dell-Mitarbeiter in die EMC-Zentrale in Wien 12 (Europlaza) übersiedeln, gab EMC-Österreich-Chef Stefan Trondl bei einem Hintergrundgespräch bekannt. „Es gibt so gut wie keine Überlappungen zwischen uns“, sagt Trondl. Für die bestehenden Kunden soll sich nichts ändern, die Ansprechpartner bleiben gleich.
IT-Komplettanbieter
Während Dell primär IT-Infrastruktur (PC, Server, Storage) für kleine und mittlere Unternehmen liefert, ist EMC Weltmarktführer im Highend-Storage-Bereich. Gemeinsam soll ein „Komplettanbieter für Informationstechnologie“ entstehen, der Firmenkunden beim Übergang in die digitale Zukunft hilft. Trondl freut sich darüber, von einer kapitalmarktgetriebenen Börsefirma in ein privat geführtes, mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Unternehmen zu wechseln. Dell Technologies wird künftig nicht an der Börse notieren. Sowohl Dell als auch EMC kämpfen mit schrumpfenden Märkten in ihren Kernbereichen.
PC-Geschäft quo vadis?
Gerüchte, wonach Dell sich ganz aus dem Consumer-PC-Geschäft verabschieden könnte, weist Dell-Österreich-Chef Pavol Varga zurück. „Die Konsolidierung ist voll im Gange, wir wollen im schrumpfenden Markt wachsen.“ Der Computerpionier verkauft seine Consumer-Produkte nach wie vor hauptsächlich via Internet. Varga schließt jedoch nicht aus, dass es Dell-Computer künftig auch im stationären Handel zu kaufen gibt. "Wir werden da sehr selektiv vorgehen, aber der PC ist noch lange nicht tot, er verändert sich nur", meint Varga.
140.000 Beschäftigte weltweit
Dell Technologies wird weltweit rund 140.000 Menschen beschäftigen und rund 74 Mrd. Dollar (65 Mrd. Euro) umsetzen. Damit ist der Konzern der weltgrößte IT-Anbieter in privater Hand. Zu EMC gehören neben RSA Security und Pivotal auch der Virtualisierungsspezialist VMware, der weiterhin an der Börse notieren wird. Laut Bloomberg dürften durch die Fusion Kosten von 1,7 Mrd. Dollar eingespart werden, dies könnte in den USA 2000 bis 3000 Stellen kosten. In Österreich soll es keine Personalkürzungen geben.
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