dayli sucht Franchise-Partner

Rudolf Haberleitner.
Schlecker-Käufer Haberleitner will vor allem im benachbarten Ausland expandieren.

Noch nicht einmal ganz in Österreich gestartet, wälzt Schlecker-Käufer Rudolf Haberleitner bereits Expansionspläne für seine neue Nahversorgerkette dayli. Mit einem eigenen Franchise-Konzept soll dayli vor allem im benachbarten Ausland wachsen.

Im Visier hat der Investor zunächst 600 bereits geschlossene Schlecker-Filialen in Süddeutschland, die ausgeräumt und an die Vermieter zurückgegeben wurden. "Wir suchen Franchise-Partner, die mit unserem dayli-Konzept neu anfangen wollen", sagt Haberleitner zum KURIER. Damit reagiert er auch auf die Ankündigung der deutschen Gewerkschaft Verdi. Demnach sollen mehr als 100 deutsche Schlecker-Filialen nach Umwandlung in eine Mini-GmbH als Dorfläden weitergeführt werden.

In Österreich ist das Umfirmieren der Schlecker- zu dayli-Filialen schwieriger und daher wohl teurer als erwartet. An vielen Standorten ist ein einfaches Überkleben der Logos aus baulichen Gründen unmöglich.

Auf die 3000 dayli-Beschäftigten kommen neue Aufgaben zu. Neben Drogerieartikeln und Lebensmitteln sollen ja zahlreiche Dienstleistungen (u. a. Post, Putzerei) angeboten werden. Die Gewerkschaft fordert in diesem Fall ein höheres Gehalt. "Es ist klar, wenn sich Aufgaben verändern, dass sich auch die Verwendungsgruppe ändern muss", sagt Karl Proyer von der GPA-djp.

Haberleitner sieht hingegen keinen Änderungsbedarf, weil die Tätigkeit dieselbe bleibe. "Wir zahlen weder mehr noch weniger", stellt er klar. Die Verkäuferinnen hätten keine zusätzlichen Tätigkeiten zu verrichten. Nach wie vor werden die dayli-Filialen nur spärlich beliefert. Grund dafür ist die Vorsicht der Waren-Kreditversicherer, die dem neuen Konzept noch nicht ganz trauen. Dayli erhält nur gegen Barzahlung frische Ware. "Ich hoffe, dass die Kreditversicherer bald aufspringen werden", sagt Haberleitner.

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