Das sind die EU-Binnenmarkt-Profiteure
Kein Gründungsmitglied des EU-Binnenmarktes hat mehr vom Zusammenwachsen Europas profitiert als Dänemark und Deutschland, geht aus einer Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zum EU-Binnenmarkt hervor. Der Einkommenszuwachs in Österreich liegt demnach an dritter Stelle. Deutlich weniger haben laut der Studie die südlichen Länder profitiert.
Süden mit geringeren Zuwächsen
Die südlichen Länder hatten deutlich geringere Zuwächse. Der durchschnittliche jährliche Einkommenszuwachs, der dem EU-Binnenmarkt zugerechnet werden könne, liegt laut Studie in Italien bei 80, in Spanien und Griechenland bei 70 und in Portugal bei 20 Euro pro Einwohner. Schlusslicht ist Großbritannien mit 10 Euro.
Der EU-Binnenmarkt trat 1993 in Kraft. Sein Fundament ist der freie Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital. Untersucht wurde die Entwicklung von 14 der 15 Gründungsstaaten (außer Luxemburg). Diese europäische Integration habe sich für alle Gründungsländer positiv ausgewirkt, allerdings mit starken Unterschieden, heißt es in der Studie. Der EU-Binnenmarkt habe besonders jenen Ländern geholfen, die wirtschaftlich sehr eng mit den anderen EU-Ländern verflochten seien.
Sonderfall Griechenland
Ausbaufähig sei vor allem der europäische Dienstleistungs- und Arbeitsmarkt, stellt die Studie fest. "So machen Dienstleistungen gegenwärtig rund 70 Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts aus, aber nur 20 Prozent des grenzüberschreitenden Handels zwischen den EU-Ländern."
Um dem entgegenzuwirken, schlagen die Autoren der Studie vor, Dienstleistungen in der EU besser zu standardisieren und die Dienstleistungsrichtlinie vollständig umzusetzen. Zudem könnten eine schnelle und unbürokratische Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen, bessere grenzüberschreitende Informationen über Stellenangebote und eine erleichterte Mitnahme von Ansprüchen in der Sozialversicherung die Arbeitsmobilität innerhalb der EU erhöhen.
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