Das Problem mit dem Wiedervwerten von Plastik

Das Problem mit dem Wiedervwerten von Plastik
Die Mülltrennung wird viel zu nachlässig betrieben und Plastik ist nicht gleich Plastik.

Wenn der Plastikabfall einmal im Meer landet, ist es zu spät. „Wir müssen das Problem an Land lösen“, sagt Patrick Laureys, Sprecher des Borealis-Konzerns, der Kunststoffwerke unter anderem in Schwechat und Linz betreibt. An Land lösen heißt: Kunststoff wiederverwerten.

Aber damit kommt das nächste Problem. Denn die Wiederverwertung steckt noch in den Kinderschuhen. Nur rund ein Drittel des Plastiks wird in Österreich recycliert. Zwei Gründe gibt es dafür: Die mangelhafte Trennung des Plastikmülls. Und viel zu wenige Abnehmer für recycliertes Plastik.

Der Haushaltsmüll wird zwar mühevoll in Sortieranlagen in unterschiedliche Fraktionen aufgeteilt. Das Plastik ist in seiner Zusammensetzung vielfältig, kann am besten aber nur sortenrein wiederverwertet werden. Am einfachsten geht das noch bei den PET-Flaschen. Dieser Kunststoff – Polyethylenterephtalat – kommt in Österreich daher auch zu drei Viertel in den Kreislauf zurück, schätzt man bei PET to PET Recycling im burgenländischen Müllendorf. Das Unternehmen wurde von den großen Getränkeherstellern – Rauch, Vöslauer, Spitz, Egger und Coca-Cola Österreich – gegründet. 930 Millionen PET-Flaschen wurden im Vorjahr zu Kunststoffgranulat verarbeitet. Die Eigentümer-Unternehmen produzieren daraus wieder PET-Flaschen.

Strenge Standards

Aber nicht einmal PET kann zu 100 Prozent wiederverwertet werden. Die Lebensmittelvorschriften lassen das nicht zu. So werden etwa 20 Prozent des Alt-PET-Kunststoffs zu anderen , niederwertigen Kunststoffprodukten verarbeitet und zehn Prozent kommen in die Müllverbrennung.

Bei anderen Kunststoffsorten – Polyolefinen – liegt das Recycling noch im Argen. Österreich ist da allerdings nicht schlecht aufgestellt: Plastik-Recylingunternehmen wie Ecoplast, bage plastics oder Kruschitz sind aber besorgt. Sollte künftig viel mehr Kunststoff in die Wiederverwertung kommen, könnte das einen Preisverfall auslösen. Ein EU-weiter Aufruf an die Industrie, in der Produktion mehr Alt-Plastik zu verwenden, soll Abhilfe schaffen. . I.Kischko

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