Das Ende einer Legende: Wurlitzer wird abgedreht

Das Ende einer Legende: Wurlitzer wird abgedreht
Jahrzehntelang produzierte das Unternehmen Musikautomaten, nun ist es insolvent.

Der Name steht für längst vergangene Musikzeiten: Wurlitzer. Damit ist nun Schuss. Nach dem Ende der Produktion von Musikboxen im Jahr 2013 ist das Aus des Traditionsunternehmens in Deutschland besiegelt, ein Insolvenzverfahren wurde eröffnet.

In den vergangenen zwei Jahren hatte Wurlitzer versucht, mit dem Vertrieb von Verkaufsautomaten für den Handel auf dem Markt Fuß zu fassen. "Dieser Versuch ist gescheitert, es bleibt nur die Abwicklung", sagte der Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Hans-Peter Burghardt der Deutschen Presse-Agentur. Betroffen sind rund 50 Mitarbeiter.

Rudolph Wurlitzer gründete die US-Firma 1856, seit den frühen 1930ern produzierte das Unternehmen Musikautomaten. Bekannt war der Betrieb für seine Jukeboxen, die in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg populär waren. 2006 wurde Wurlitzer von dem US-amerikanischen Musikinstrumente-Hersteller Gibson Guitar übernommen. In Zeiten von Musikdownloads im Netz gab es aber keine Absatzchancen mehr.

Alles wird verscherbelt

Das Ende einer Legende: Wurlitzer wird abgedreht

Anfang 2013 wurde die verlustreiche deutsche Tochter an eine Investorengruppe verkauft. Mit dem Vertrieb von Verkaufsautomaten für Eis oder Grillfleisch wollte Wurlitzer neu durchstarten. Das neue Sanierungskonzept sah aber vor, auf die ursprüngliche Produktion zu verzichten. Seit November 2015 steht der Betrieb still. Innerhalb der kommenden sechs bis acht Wochen soll das Unternehmen abgewickelt werden. Der Verkauf von Teilen, Marken- und Design-Rechten soll noch einen Resterlös bringen.

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