Das Ende einer diplomatischen Karriere

Hans Peter Manz sorgte mit seinem seltsamen Humor für Aufregung
Hans Peter Manz: Sein Sager über "dumme österreichische Touristen" war karrieretechnisch sehr ungeschickt.

Der Zeitpunkt war karrieretechnisch wirklich äußerst ungeschickt gewählt. Hans Peter Manz, Noch-Botschafter in den USA, sorgte mit seinen Äußerungen über noch mehr "dumme, österreichische Touristen", die mit der neuen Direktverbindung der AUA nach Miami kommen und dem Konsulat mehr Arbeit bereiten würden, für ziemliche Empörung. Der KURIER berichtete.

Der seltsame Humor des Diplomaten verärgerte nicht nur die AUA und etliche Bürger, die erboste Mails ans Außenministerium schrieben. Minister Sebastian Kurz (ÖVP) soll über die Scherze des Botschafters, die dieser bei einem offiziellen Abendessen in Miami servierte, gar nicht amused gewesen sein.

Manz wird demnächst ohnehin nach Wien zurückbeordert. Im Rahmen der im diplomatischen Dienst üblichen Rotationen. Seinen Job in Washington wird der ehemalige Staatssekretär im Außenministerium und spätere Kärntner ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner übernehmen. Das ist bereits länger vereinbart.

Job in Wien noch offen

Noch offen ist, welchen Job der 60-jährige Manz jetzt bekommt. Sein Ausrutscher ist dem letzten Teil seiner Diplomatenkarriere jedenfalls alles andere als förderlich. "War sicher der ganz falsche Zeitpunkt, so etwas zu sagen", heißt es in Diplomatenkreisen.

Eines ist sicher. Manz, einst außenpolitischer Berater des ehemaligen ÖVP-Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel, wird in Wien weder das Bürger- noch das Unternehmensservice übernehmen.

Manz hat eine Vorbild-Karriere hinter sich. Er begann 1979 im Außenministerium, war in den 1980er-Jahren an der Botschaft in Teheran, später Vize-Missionschef der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York und vor der Position in Washington Botschafter in Bern.

Disziplinarrechtliche Konsequenzen gibt es nicht, erklärt Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums. Man habe den Vorfall mit dem Botschafter besprochen. Seine Äußerungen, auch wenn sie scherzhaft gemeint waren, "entsprechen in keiner Weise der Haltung des Ministeriums". Im Gegenteil, man freue sich über die weitere Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und den USA durch die AUA-Direktverbindung und über jeden österreichischen Touristen.

Die Causa Manz war übrigens eine der letzten Aufgaben von Weiss in Wien. Er tritt mit 1. November seinen neuen Job als österreichischer Botschafter in Israel an.

Kommentare