Das Ende der Durststrecke für die Brauereien
Nach deutlichen Ausfällen beim Absatz ist der Bierkonsum wieder leicht gestiegen. Laut dem Brauereiverband ist die Gesamtproduktion im Jahr 2021 um drei Prozent auf 9,9 Millionen Hektoliter gewachsen. Das entspricht etwa 500 Millionen Krügerl Bier.
„Den Brauereien ist es gelungen, die coronabedingte Durststrecke zu meistern und den Absatz zu stabilisieren, es ist zu keinen Kündigungen gekommen, wir haben die Kurzarbeit genützt“, lautet die Bilanz von Siegfried Menz, Obmann des Brauerei-Verbandes. Allerdings „bedeuten steigende Gesamtmengen nicht auch automatisch wirtschaftlichen Erfolg“.
Weniger Fassbier
Wegen Corona kam es allerdings zu einer deutlichen Verschiebung bei den Vertriebskanälen. Im Lebensmittelhandel wurde deutlich mehr verkauft, in der Gastronomie deutlich weniger. 2019 wurden rund zwei Millionen Hektoliter Fassbier getrunken. 2021 waren es lediglich eine Million Hektoliter Fassbier. Betroffen sind insbesondere kleinere Brauereien, die vor allem die Gastronomie beliefern und nicht oder nur kaum den Lebensmitteleinzelhandel.
Ein Ärgernis sind für die Bierbrauer die unterschiedlichen Regeln für Öffnungszeiten und Zutritt in der Gastronomie. Menz drängt auf einheitliche Vorgaben für das gesamte Bundesgebiet.
Ganz ohne das Thema Ukraine ging es auch bei den Bierbrauern nicht. Schließlich ist die Ukraine einer der größten Getreideexporteure der Welt. Laut Menz importieren die Brauereien keine Braugerste aus der Ukraine, sondern verwenden Getreide aus heimischer Produktion. Ausländische Brauereien importieren sehr wohl Getreide aus der Ukraine.
Höhere Preise
Die deutlich steigenden Gaspreise waren auch ein Thema. Zumal davon ja auch die Papier- und Verpackungsindustrie sowie die Glasindustrie davon betroffen sind. Man kann also mit guten Gründen davon ausgehen, dass die Bier-Preise steigen werden. In welchem Ausmaß ist noch nicht klar. Das hänge auch von den kommenden Lohn- und Gehaltsverhandlungen ab, so Menz. „Was das in Summe heißt, wissen wir noch nicht.
Für die Zukunft ist der Verbandsobmann leicht optimistisch. „Wir hoffen, dass trotz der internationalen Lage Tourismus und Gastronomie in den Normalbetrieb zurückkehren.“
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