Daimler plant Einführung mehrerer Elektro-Lastwagen

Daimler plant Einführung mehrerer Elektro-Lastwagen
Daimler-Trucks-Chef: Werden einen deutlichen Anteil von Null-Emissions-Fahrzeugen brauchen

Daimler plant unter dem Druck schärferer Klimaschutzvorgaben für Nutzfahrzeuge den Ausbau seines Angebots an Elektrolastwagen. "Es ist nicht die Frage, ob die Elektromobilität Teil unseres Systems wird, sondern wann", sagte Daimler-Trucks-Chef Martin Daum am Mittwoch auf einer Analystenkonferenz in der US-Stadt Portland. Vor allem wegen der Gesetzgebung werde es dazu eher früher als später kommen.

Um die Regulierung in Europa für 2025 einzuhalten, "werden wir einen deutlichen Anteil von Null-Emissions-Fahrzeugen brauchen", ergänzte er.

Die EU-Kommission hat ähnlich wie bei Pkw auch für Lkw eine Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) vorgeschlagen. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen sollen 2030 mindestens 30 Prozent unter dem Niveau von 2019 liegen. Als Zwischenetappe soll der Ausstoß bis 2025 um 15 Prozent fallen.

Daimler erprobt bereits zwei leichtere Lastwagen, den eFuso und den eCanter, über Testflotten bei einigen Kunden. Demnächst komme der mittelschwere eActros im Testbetrieb auf die Straße, erklärte Trucks-Produktionschef Sven Ennerst. Die Serienproduktion für das Fahrzeug mit 200 Kilometern Reichweite ist ab 2021 geplant. Aus einer Präsentation ging hervor, dass Daimler darüber hinaus noch gut ein Dutzend weitere E-Laster weltweit plant. Spartenchef Daum kündigte eines der für den US-Markt gedachten Modelle an: "Wir werden heute den ersten eCascadia für den nordamerikanischen Markt herausbringen."

Auf seinem wichtigsten Absatzmarkt weltweit bietet Daimler damit dem Elektroautopionier Tesla die Stirn. Dieser hatte im vergangenen Jahr seinen ersten Lastwagen, den Tesla Semi, angekündigt. Der Schwerlaster soll mit einer Batterieladung bis zu 800 Kilometer weit fahren können. Auch Daimler werde irgendwann Laster für die Langstrecke anbieten, erklärte Daum. Die noch ungelöste Frage für die Hersteller ist aber, ob sie die E-Laster angesichts der viel höheren Batteriekosten im Vergleich zum Dieselantrieb günstig genug anbieten können.

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