Coronavirus: Sorge wegen Auswirkungen auf Italiens Wirtschaft

Italien kämpft gegen weitere Neuinfektionen
Notenbankchef: BIP könnte um mehr als 0,2 Prozent gedrückt werden. Bankenvereinigung beschloss Aussetzung von Kreditrückzahlungen in den Gemeinden unter Quarantäne.

Italien befürchtet negative Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Wirtschaft. Laut Notenbankchef Ignazio Visco könnte die Notstandslage zu einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von mehr als 0,2 Prozent führen. Dies würde die ohnehin schwachen Wachstumsaussichten der italienischen Wirtschaft in diesem Jahr noch mehr drücken.

Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri richtete in seinem Ministerium in Rom ein Team ein, das stützende Maßnahmen für die am stärksten betroffenen Wirtschaftssektoren ergreifen soll. Geplant ist eine Verordnung mit der die Zahlung von Steuern und Stromrechnungen in den elf Gemeinden der Provinz Lodi ausgesetzt werden soll, in denen Coronavirus-Herde lokalisiert wurde. Die circa 50.000 Einwohner der elf Gemeinden sind seit Samstag isoliert. Mit der Verordnung sollen auch die Betriebe unterstützt werden, die in diesen Quarantäne-Tagen schließen mussten.

Die Bankenvereinigung ABI beschloss die Aussetzung der Rückzahlung von Krediten, die auf Familien und Unternehmen der betroffenen Gemeinden lasten. Vize-Wirtschaftsminister Antonio Misiani schloss nicht aus, dass die Regierung ein Wachstumspaket mit wirtschaftsfördernden Maßnahmen schnüren könnte, sollte sich der Coronavirus-Notstand über eine längere Zeitspanne ausdehnen.

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