
Philips machte im ersten Quartal weniger Gewinn
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Coronavirus: Gewinneinbußen und Auftragsboom bei Philips
Dem Rückgang von Umsatz und Gewinn im ersten Quartal stehen eine gestiegene Auftragslage und Aktienkurs gegenüber.
Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich zu spüren bekommen. Der Gewinn sank im ersten Quartal von 162 Mio. Euro im Vorjahr auf 39 Mio. Euro, wie der Konkurrent von Siemens Healthineers am Montag in Amsterdam mitteilte. Gleichzeitig hat eine höhere Nachfrage bei Beatmungsgeräten für einen Auftragsboom gesorgt. Der Anstieg um 23 Prozent wirkte sich positiv auf den Aktienkurs aus.
Umsatzrückgang
Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich auf vergleichbarer Basis, also ohne Währungseinflüsse sowie Zu- und Verkäufe, um 2 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Schwach entwickelte sich dabei das Geschäft in China - dort verzeichnete das Unternehmen einen zweistelligen Rückgang.
Beatmungsgeräte
Die Corona-Krise bescherte Philips allerdings auch eine höhere Nachfrage von Beatmungsgeräten. Das Unternehmen plant laut Aussendung, die Produktion bis zum dritten Quartal zu vervierfachen. Philips investiere hierfür mehr als 100 Mio. Euro. Im laufenden Jahr will der Medizintechnikkonzern 43.000 voll funktionsfähige Beatmungsgeräte für die Intensivpflege an die US-Regierung liefern und weitere an den Rest der Welt.
Am Aktienmarkt kam die Quartalsvorlage gut an. Die Aktie legte im Vormittagshandel um mehr als sechs Prozent zu. Zwar sei der Jahresstart schwächer gewesen als gedacht, schrieb Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg. Der wegen der Coronakrise angepasste Jahresausblick impliziere aber kein Desaster. Für Analyst David Adlington von der US-Bank JPMorgan war das Zahlenwerk ungewöhnlich, da wegen der Coronakrise keine realistischen Konsensschätzungen vorgelegen hätten. Insgesamt hätten die Resultate aber im Rahmen seiner Erwartungen gelegen.
Rückkehr zur Normalität
"Der Start von 2020 war gekennzeichnet von dem Covid-19-Ausbruch", sagte Konzernchef Frans van Houten laut Mitteilung. Das Geschäft sei seit Ende Jänner in China und Asien und seit März im Rest der Welt von den Auswirkungen des neuartigen Coronavirus betroffen.
Demnach würden alle Regionen auch noch im zweiten Quartal die Pandemie zu spüren bekommen. Für das zweite Halbjahr rechnet Philips mit einer Rückkehr zur Normalität und einer höheren Profitabilität.
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