Coronavirus: EU-Kommissar Hahn sieht Euro nicht gefährdet

Hahn wechselt in das Budgetressort der EU-Kommission
Im Rettungsschirm sei noch genug Geld drin. Aber Sorgen um Nicht-Euro-Länder

Durch die Coronakrise derzeit keine Gefahr für die Stabilität der europäischen Gemeinschaftswährung Euro sieht EU-Budgetkommissar Johannes Hahn: "Nein, da sind wir mit unserem Euro-Rettungsschirm gut aufgestellt, da sind noch 410 Milliarden Euro drin", sagte Hahn zur Kronen Zeitung.  Ein Problem könnten aber die Nicht-Euro-Staaten werden.

Hahn betonte, dass sich Europäische Union in der Krise "schnell das Ruder herumgerissen" habe und etwa staatliche Zuschüsse an Unternehmen bis zu einer Millione Euro erlaubt, aber auch 37 Milliarden Euro an ungenützten EU-Strukturfondsmitteln einsetze. Auch habe man angesichts der Grenzschließungen den ungehinderten Transport von Lebensmitteln und medizinischer Ausrüstung "sichergestellt" und organisiere auch gemeinsame Einkäufe.

Umdenken gefordert

Mit Blick auf die bisherige Abhängigkeit der EU von Lieferungen aus anderen Teilen der Welt sagte Hahn: "Ja, da wird es ein Umdenken geben müssen, damit wir in kritischen Bereichen unabhängiger werden." Konkret bemühe sich die EU etwa darum, dass Indien sein Monopol auf das Fiebersenkungsmittel Paracetamol aufhebt.

Der in der EU-Kommission auch für die Personalagenden zuständige Österreicher berichtete zugleich, dass die Brüsseler Behörde praktisch komplett auf Heimarbeit umgestellt hat. "Wir haben täglich Videokonferenzen. Aber meine größte Herausforderung war, die 32.000 Mitarbeiter der Kommission binnen einer Woche umzustellen, davon sind jetzt 29.000 in Tele-Arbeit, wir haben auch viele in Luxemburg oder sogar in Italien."

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