Coronavirus: Chinesische Aktien trotz Wirtschaftshilfen im Sinkflug

Die Welt schottet sich zusehends von China ab
Die Börse in Shanghai brach knapp acht Prozent ein. China pumpt Geld in die Märkte.

Am ersten Handelstag nach den verlängerten Ferien um das asiatische Neujahrsfest sind die chinesischen Aktienmärkte wegen der Coronavirus-Epidemie abgestürzt. Die Börse in Shanghai büßte am Montag rund 8 Prozent ein. Auch der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gab knapp 8 Prozent nach.

Um eine Panik abzuwenden, setzte die chinesische Regierung auf eine Reihe von Wirtschaftsmaßnahmen, einschließlich der unerwarteten Senkung des Leitzinses.

Doch auch an den übrigen asiatischen Börsen ging es bergab. Der Nikkei-Index schloss in Tokio ein Prozent tiefer bei 22.972 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,6 Prozent.Die People's Bank of China (PBOC) pumpte insgesamt 1,2 Billionen Yuan (knapp 157 Mrd. Euro) in die Geldmärkte, um die Folgen der Virus-Ausbreitung auf die Wirtschaft abzufedern. Analysten hatten die Liquiditätsbewegung zu einem späteren Zeitpunkt erwartet, wenn die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus deutlicher sind.


"Es ist eine klare Botschaft, dass sie wachstumsfördernde Maßnahmen ergreifen und den Markt beruhigen wollen", sagte Mayank Mishra, Makrostratege bei der Standard Chartered Bank in Singapur. "Aber niemand weiß wirklich, wie viel schlimmer das werden wird."

 

Ökonomen der Citigroup rechneten nicht damit, dass die von den chinesischen Behörden unternommenen Schritte ausreichen werden, um einen deutlichen Abschwung im ersten Quartal einzudämmen und erwarteten weitere Maßnahmen. "Da die meisten Beschäftigten nicht vor dem 9. Februar die Arbeit wieder aufnehmen, werden die Produktionseinbußen wahrscheinlich größer sein als erwartet", stellten sie fest.

Das Bankhaus revidierte die Gesamtjahresprognose für Chinas BIP-Wachstum auf 5,5 Prozent von zuvor 5,8 Prozent. Für das erste Quartal rechnen sie nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 4,8 Prozent, verglichen mit sechs Prozent im vierten Quartal 2019.

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