Coronakrise treibt Onlinehändler Zalando in rote Zahlen

Coronakrise treibt Onlinehändler Zalando in rote Zahlen
Problem sind illiquide Handelspartner: Quartalsverlust fällt deutlich höher als 28 Millionen Euro aus. Hauptversammlung verschoben.

Die Coronavirus-Pandemie setzt Europas größtem Online-Modehändler Zalando zu. Im ersten Quartal werde ein bereinigter Betriebsverlust von deutlich mehr als 28 Millionen Euro anfallen, gab der Berliner Konzern am Montagabend bekannt. Auch die Jahresprognose sei nicht mehr zu halten.

Ausgaben und Investitionen sowie die Finanzplanung seien an die neuen Gegebenheiten angepasst worden, schrieb der Vorstand in einem Brief an die Mitarbeiter. Details wurden nicht genannt.

Keine Gebühr auf Plattform

Um das Geschäft vor dem Erliegen zu retten, startet Zalando eine Reihe von Initiativen. Bis Ende Mai zahlen neue wie auch bestehende Einzelhändler, die ihre Ware über die Zalando-Plattform verkaufen, keine Kommission. Zudem will das im MDax notierte Unternehmen 100 Millionen Euro in die Hand nehmen, um Partner vor der vertraglich vereinbarten Frist zu bezahlen und somit liquide zu halten.

Der Zalando-Vorstand verwies auf die Gründung des Unternehmens in der Finanzkrise 2008 und die seither gesammelten Erfahrungen: "Auch in dieser herausfordernden Zeit gibt es viele Gründe, zuversichtlich zu sein. Wir sind überzeugt, dass wir durch die Investitionen des letzten Jahrzehnts alle nötigen Voraussetzungen geschaffen haben, um diese Krise gut zu überstehen."

Details am 16. April

Konkreten Einblick in das erste Quartal gibt Zalando am 16. April. Analysten hatten im Schnitt für das erste Vierteljahr ein Umsatzplus von 19 Prozent vorhergesagt sowie einen bereinigten Betriebsverlust von 28 Millionen Euro.

Dies wird sich laut Zalando nicht verwirklichen lassen. Im Vorjahreszeitraum hatte es zu einem Wachstum von 15 Prozent und einem Betriebsgewinn von fünf Millionen Euro gereicht. Auch im Gesamtjahr wird Zalando nun deutlich schlechter als 2019 abschneiden, als die Erlöse noch um 20,3 Prozent kletterten.

Eine neue Prognose will der Konzern erst abgeben, wenn absehbarer ist, wie sich die Coronavirus-Pandemie entwickelt. Wegen der Krise wird auch die für 20. Mai geplante Hauptversammlung verschoben

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