Coronakrise: Lufthansa-Chef Spohr kündigt "Rückflug-Garantie" an

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Forderung nach staatlichen Anreizen für neue Flugzeuge.

Mit einer "Rückflug-Garantie" will die deutsche AUA-Mutter Lufthansa Sorgen vor Reisen in der Coronakrise entgegentreten. Man führe eine "Home-Coming-Garantie" ein, sagte Konzernchef Carsten Spohr der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wer zurückwill nach Deutschland, den bringen wir zurück", so Spohr.

"Sei es, weil er wegen erhöhter Temperatur am Zielort nicht einreisen darf, er dort in Quarantäne müsste oder weil im Gastland das Virus ausbricht – für alle diese Fälle wird es eine abgesicherte Rückflug-Garantie geben", betonte der Lufthansa-Chef. Weitere Details nannte er nicht. Spohr äußerte sich zuversichtlich, dass die Nachfrage nach Privatreisen sehr schnell zurückkommen werde.

Carsten Spohr, Chairman of the Executive Board and Chief Executive Officer of Deutsche Lufthansa AG attends the Europe Aviation Summit in Brussels

Die Lufthansa war in der Coronakrise schwer unter Druck geraten, weil seit Monaten kaum noch Flugverkehr möglich ist. In dem Konzern mit etwa 138.000 Beschäftigten stehen deswegen Tausende Jobs auf der Kippe. Die deutsche Regierung hat ein Hilfspaket geschnürt, das verschiedene Hilfen und Eigenkapitalmaßnahmen in einer Gesamthöhe von neun Milliarden Euro vorsieht. Im Gegenzug soll der staatliche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) 20 Prozent der Aktien übernehmen.

Spohr forderte in dem Interview, über "staatliche Anreize für neue Flugzeuge" nachzudenken - er sprach von einer "Innovationsprämie". "Ein neues Flugzeug braucht bis zu 25 Prozent weniger Treibstoff und erzeugt 50 Prozent weniger Lärm als das jeweilige Vorgängermodell. Der Sprung ist enorm." Wenn mehr neue Flugzeuge angeschafft würden, helfe das "der Umwelt, den Flugzeugherstellern und den Airlines". Lufthansa verhandelt mit den Flugzeugherstellern Boeing und Airbus darüber, bereits bestellte Flugzeuge später abzunehmen als vereinbart.

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