Coronakrise ließ 2020 Bankengewinne einbrechen
Die Coronakrise hat die Gewinne der österreichischen Banken im Vorjahr gedrückt: Das aggregierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheiten brach um 45 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro ein, wie die Nationalbank am Dienstag mitteilte. Grund dafür war vorrangig ein stark erhöhter Wertminderungs- und Rückstellungsbedarf wegen der Covid-19-Pandemie. Im operativen Geschäft sei die Pandemie nicht sichtbar - das Betriebsergebnis blieb nahezu gleich.
Durch einbehaltene Gewinne und Neuemissionen hätten die Banken ein Rekordhoch bei der Kapitalausstattung mit Eigenmitteln von 94,3 Mrd. Euro erzielt. Die aggregierte Gesamtkapitalquote betrug 19,5 Prozent, die harte Kernkapitalquote 16,1 Prozent. "Diese solide Entwicklung stützte sich wesentlich auf eine restriktive Ausschüttungspolitik und die erfolgreiche Platzierung von Instrumenten des zusätzlichen Kernkapitals", so die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Dienstag in einer Pressemitteilung.
Trotz dieser Ausgangslage die Eigenmittel betreffend sei weiter Vorsicht geboten, weil mit dem Ende der staatlichen Hilfsmaßnahmen ein Anstieg der Kreditausfälle zu erwarten sei. "Frühestens dann werden die tatsächlichen Auswirkungen der Pandemie auf den Finanzsektor sichtbar werden."
Im Vorjahr ging das aggregierte Betriebsergebnis um 0,5 Prozent bzw. 44 Mio. Euro leicht zurück. Die Betriebserträge sanken um 1 Prozent bzw. 247 Mio. Euro - negativ wirkten sich dabei Rückgänge des Handelserfolgs und des Bewertungsergebnisses (minus 528 Mio. Euro) sowie der Rückgang bei den Dividendenerträgen (minus 187 Mio. Euro) aus. Positiv Effekte auf das Betriebsergebnis brachten unter anderem geringere Verwaltungs- und sonstige Aufwendungen.
Das Jahresergebnis sank um 3,0 Mrd. Euro auf 3,7 Mrd. Euro (basierend auf aufsichtsstatistischen Meldedaten). Belastet haben den Gewinn vor allem der Anstieg der Wertminderungen um 2,9 Mrd. Euro - wie etwa Wertberichtigungen für Kredite und Forderungen sowie Rückstellungen für erteilte Zusagen und Garantien - sowie gesunkene Gewinne aus nicht voll- oder quotenkonsolidierten Tochterunternehmen (minus 532 Mio. Euro). "Der Anstieg in den Wertminderungen ist größtenteils auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen", so die Notenbank.
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