Coronahilfen: EU-Milliardenkredite für Länder in Nachbarschaft

Selenskyj stellte klar: Trump habe ihn nicht erpresst
EU-Kommission hat milliardenschwere Unterstützung für die Ukraine vorgeschlagen. Staatschef Wolodymyr Selenskyj erfreut.

Zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat die EU-Kommission milliardenschwere Unterstützung für die Ukraine und andere Nachbarländer vorgeschlagen. Zehn Länder sollten im kommenden Jahr Kredite in Höhe von insgesamt drei Milliarden Euro zu besonders günstigen Bedingungen bekommen, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.

Das Geld soll den Staaten dabei helfen, ihren drängendsten Finanzbedarf zu decken. Die EU-Länder und das Europaparlament müssen dem Vorschlag noch zustimmen.

Die Pläne der Kommission stützen sich auf vorläufige Bewertung dessen, wie viel Geld die Länder jeweils brauchen. Die Ukraine soll demnach Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bekommen. Für Tunesien sind 600 Millionen Euro vorgesehen, für Bosnien-Herzegowina 250 Millionen, für Jordanien 200 Millionen, für Albanien 180 Millionen und für Nordmazedonien 160 Millionen Euro. Georgien soll dem Vorschlag zufolge Kredite in Höhe von 150 Millionen Euro bekommen, die Republik Moldau (Moldawien) und der Kosovo jeweils 100 Millionen und Montenegro 60 Millionen Euro. Es sei unverzichtbar, die Nachbarn in Zeiten der Krise zu unterstützen, um die gesamte Region stabil zu halten, sagte Vize-Kommissionschef Valdis Dombrovskis.

Ebenfalls am Mittwoch telefonierten der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba miteinander. Borrell habe dabei die bereits geleistete Unterstützung der EU für die Ukraine gegen Covid-19 hervorgehoben, teilte ein Sprecher mit. Bisher habe das Land 190 Millionen Euro im Kampf gegen das Coronavirus erhalten. Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Finanzhilfe aus Brüssel als "Entscheidung der Solidarität". Die EU habe damit gezeigt, dass sie eine wahre Freundin der Ukraine sei, twitterte Selenskyj.

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