Tübinger Betrieb plant Produktion von einer Milliarde Corona-Impfdosen pro Jahr

Die Tübinger Firma CureVac arbeitet an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Die deutsche Regierung investiert 300 Millionen Euro.
Derzeit ist Zulassung des Impfstoffs im Frühjahr 2021 geplant, es könnte aber - in Abstimmung mit den Behörden - schneller gehen

Nach seinem erfolgreichen Börsendebüt will das Tübinger Biotechunternehmen Curevac bei der Entwicklung seines Corona-Impfstoffs Tempo machen. „Eine beschleunigte Zulassung schließen wir nicht aus, sie kann es aber nur in enger Abstimmung mit den Behörden geben“, sagte Firmenchef Franz-Werner Haas dem Finanzportal boerse-online.de.  Curevac strebt die Produktion von einer Milliarde Corona-Impfdosen pro Jahr a, sagte Haas.

Testergebnisse im Herbst

Die Ergebnisse der kürzlich gestarteten klinischen Erprobung des Impfstoffkandidaten sollen demnach im Herbst veröffentlicht werden. Die Zulassung sei nach bisheriger Planung für die erste Hälfte kommenden Jahres geplant.
Curevac setzt - wie die Mainzer Firma Biontech und der US-Konzern Moderna - auf Impfstoffe auf Basis der sogenannten Boten-RNA (mRNA). Sie soll menschlichen Zellen die Information zur Produktion von Eiweißstoffen und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger vermitteln. „Wir registrieren in den USA ein tieferes und breiteres Verständnis dafür, dass die von uns verwendete mRNA-Technologie das Potenzial hat, schnell einen wirksamen und effizienten Impfstoff zu entwickeln“, sagte Haas in dem Interview.

Furioses Nasdaq-Debüt

Curevac hatte am Freitag ein furioses Debüt an der US-Technologiebörse Nasdaq gefeiert. Die Aktien schlossen an ihrem ersten Handelstag mit einem Kurssprung von 249 Prozent. Damit war die Firma an der Börse über sieben Milliarden Euro wert. Curevac-Mehrheitsaktionär ist Dietmar Hopp, Mitgründer des Softwarekonzerns SAP.

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