Corona: Keine süßen Zeiten für Lindt & Sprüngli

Logo of Swiss chocolatier Lindt & Spruengli is seen in Kilchberg
Nettogewinn schmolz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber Vorjahresperiode von rund 88 auf 20 Mio. Franken zusammen.

Der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli ist von der Coronakrise mitten im Ostergeschäft getroffen worden. Der Betriebsgewinn sackte heuer im ersten Halbjahr um rund 86 Prozent auf 17,1 Mio. Franken (15,93 Mio. Euro) ab. Unter dem Strich blieben 19,7 Mio. Franken - nach 88,1 Mio. Franken im Vorjahr, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

An den verkauften Osterhasen, Lindorkugeln und Pralinés verdiente Lindt auf operativer Ebene noch 1,1 Prozent. Der Umsatz brach in der ersten Jahreshälfte auf vergleichbarer Basis um 8,1 Prozent ein. Auch die Profitabilität hat gelitten. Dieses Jahr rechnet Lindt noch mit einem deutlichen Einbruch, dafür soll ab 2021 ein Aufholeffekt eintreten.

Insgesamt setzte Lindt von Jänner bis Juni 1,53 Mrd. Franken um - das waren um 12,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Organisch entspricht das einem Rückgang von 8,1 Prozent.

Verschiedene Gründe

Vor allem die Einschränkungen im Einzelhandel durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und die damit verbundene Schließung der eigenen rund 500 Shops in der Ostersaison belasteten das Geschäft. Überdies seien auch das Reisedetailhandelsgeschäft sowie der Bereich Gastronomie und Geschäftskunden von Umsatzeinbußen getroffen worden, so Lindt.

Die Erwartungen der Analysten hat Lindt im Schnitt im Großen und Ganzen getroffen, allerdings lagen vor allem EBIT und die entsprechende Marge etwas tiefer. Allerdings lagen auch die Schätzungen aufgrund der Unsicherheiten rund um die Coronakrise zum Teil weit auseinander. Einige Analysten hatten sogar mit einem Betriebsverlust gerechnet.

Die erste Jahreshälfte fällt bei Lindt saisonal schwächer aus als die zweite: Nur gerade mal ein Fünftel des Betriebsgewinns wird dann erwirtschaftet. Denn die Kosten sind fast gleich hoch wie in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit, der Umsatz aber deutlich geringer.

In der zweiten Jahreshälfte soll sich das Geschäft dann auch erholen: Im Gesamtjahr erwartet Lindt noch einen organischen Umsatzrückgang in der Höhe von 5 bis 7 Prozent und eine operative Gewinnmarge von rund 10 Prozent. Dieser Ausblick sei mit mehr Unsicherheit behaftet als in der Vergangenheit, schrieb Lindt. Die wichtigsten Annahmen gingen davon aus, dass das Weihnachtsgeschäft auf Vorjahresniveau abschließe.

Ausblick mittelfristig unverändert

Unverändert bleibt der mittelfristige Ausblick: Der erfolgsverwöhnte Schokoladenhersteller strebt jährlich einen Umsatzzuwachs von 5 bis 7 Prozent und einen Ausbau der EBIT-Marge um 20 bis 40 Basispunkte an. 2021 soll der Zuwachs beim Umsatz dank eines Aufholeffekts darüber liegen. Die Marge soll sich in den Jahren 2022/23 auf rund 15 Prozent erholen.

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