"Cooler" Sonnenschutz für hitzegeplagte Wohnungsmieter
Wenn die Temperaturen wieder steigen und die Sonne tagsüber ins Wohnzimmer knallt, sind Rollos unverzichtbar. Viele Mieter in den Städten greifen zu Innenrollos, die zwar die direkte Sonneneinstrahlung abhalten, aber keinen wirksamen Schutz vor Überhitzung bieten. Die Hitze draußen halten können nur starke Außenrollos, die jedoch mühsam angeschraubt werden müssen. Weil dadurch Fenster und Fassade beschädigt werden können, erlauben viele Vermieter die Montage aber nicht.
Das Wiener Neustädter Start-up Blinos hat einen Klemm-Mechanismus erfunden und patentiert, mit dem sich Außenrollos ganz ohne Bohren und Schrauben an Fenster- und Türrahmen montieren lassen. "Das Blinos Rollo lässt sich mit weniger Handgriffen selbst montieren und auch wieder entfernen", erläutert Firmengründer Philipp Pamminger. Das Ganze sei natürlich wind- und wasserfest sowie einbruchsicher, weil die Klemmen an der Innenseite des Rahmenprofils greifen. Für das Herunterlassen der Außenrollos aus Fiberglasgewebe muss freilich immer das Fenster geöffnet werden. 20 Prozent des Tageslichtes lässt das Rollo durch, aber bis zu 90 Prozent der Hitze draußen, wird versichert.
Peter Gubisch, Geschäftsführer des Salzburger Sonnenschutz-Spezialisten Schlotterer, war von der "coolen Erfindung" des Jungunternehmers sofort begeistert und bot ihm eine Beteiligung an. "Wir hatten zuvor noch nie mit Start-ups zu tun gehabt, aber diese Idee ist wirklich praktisch, da tut sich ein riesiger Markt auf", schwärmt Gubisch. Schlotterer kaufte den Business Angel raus, hält seither 30 Prozent an Blinos, stellt das Produkt seit März des Jahres selbst her und vermarktet es.
50.000 Stück/Jahr
Die ersten 1000 Rollos seien schon verkauft, in fünf Jahren sollen es schon 50.000 pro Jahr sein. Erhältlich ist das Außenrollo im Fachhandel oder gleich online via blinos.at. Der Preis beginnt ab 250 Euro pro Fenster, die Lieferzeit bei Selbstvermessung soll nur eine Woche dauern.
Die Schlotterer Sonnenschutz-Systeme GmbH mit Sitz in Adnet/Salzburg produziert mit rund 400 Mitarbeitern jährlich rund 300.000 Sonnenschutz- und Insektenschutzelemente in mehr als 200 verschiedenen Farben. Die Palette reicht von Rollläden über Raffstore bis zu Insekten- und Pollenschutzgitter und Fensterläden. Je heißer der Sommer, desto besser laufe das Geschäft, bestätigt Gubisch. Produziert wird ausschließlich in Österreich, Exportmärkte sind vor allem Bayern und Ungarn. Allein in den vergangenen zehn Jahren habe sich der Umsatz auf 66 Mio. Euro verdreifacht, so Gubisch. Er sieht im Sonnenschutz auch eine klimafreundliche Alternative zu energieintensiven Klimaanlagen.
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