Cocktails und Muffins zum Schnuppertag im Hotel
"Es sperren viele Hotels auf, wir brauchen mehr fachspezifische Mitarbeiter, die wir selbst ausbilden müssen", sagt Michaela Reitterer, Hotel-Inhaberin in Wien und Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Einziges Problem: Jugendliche zieht es in andere Branchen.
Am Wochenende arbeiten, wenn die Freunde durch Lokale ziehen, keine 600 Euro Lehrlingsentschädigung in den ersten Jahren, und familienunfreundliche Arbeitszeiten schrecken viele ab. Vorwürfe der Gewerkschaft, dass Lehrlinge oft nur als billige Arbeitskräfte herhalten müssen, tun ihr Übriges. Die Branche hat ein Image-Problem, auch wenn es Reitterer nicht mehr hören kann.
Am 9. Oktober öffnen österreichweit 181 Betriebe ihre Hoteltüren und zeigen, dass sie attraktive Jobs haben. Damit will Reitterer nicht nur Jugendliche, sondern auch deren Eltern überzeugen, von denen sie oft Sätze wie "Mein Kind wird sicher nicht Koch" hört. Die Branche habe viel mehr zu bieten, schwärmt Reitterer gern von neuen Berufsbildern. Es gehe um Revenue-Manager, die Zimmerpreise je nach Auslastung und Nachfrage nach oben und unten schrauben, Konferenz- oder Content-Manager. Der Tag der offenen Hoteltür wird vom AMS Wien werblich unterstützt, etwa in den Berufsinformationszentren. "Österreichweit haben wir mehr als 5000 offene Stellen in der Gastronomie und Hotellerie, allen voran im Westen", sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Vor allem in Tirol fehlen Arbeitskräfte.
Wien und Salzburg
Bei der Aktion beteiligen sich aber vor allem Betriebe aus Wien (59) und Salzburg (24). Mit Shuttlebussen sollen Jugendliche von Haus zu Haus kutschiert werden, Cocktails mixen, Muffins verzieren und bei einer Schnitzeljagd durchs Hotel mitmachen. Anregungen haben sich heimische Hoteliers von ihren Schweizer Kollegen geholt, die schon länger solche Initiativen starten.
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