Warum Coca-Cola und Pepsi einen gemeinsamen Gegner haben

Warum Coca-Cola und Pepsi einen gemeinsamen Gegner haben
Die beiden Konzerne gehen mit aktuellen Problemen unterschiedlich um. Bei den Anlegern hat eine der beiden Aktien klar die Nase vorn.

Coca-Cola ist stark ins Jahr 2025 gestartet. Im ersten Quartal übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich: Der bereinigte Gewinn lag bei 0,73 Dollar pro Aktie (Prognose: 0,71), der Umsatz erreichte 11,22 Milliarden Dollar (erwartet: 11,14 Mrd.). Der Nettogewinn stieg auf 3,33 Milliarden Dollar, ein leichtes Plus gegenüber den 3,18 Milliarden Dollar des Vorjahres. Das Absatzvolumen wuchs um 2 Prozent mit besonderer Dynamik in Indien, China und Brasilien.

Trotz weltweiter Handelskonflikte und potenziell steigender Kosten bei Aluminium und Orangensaft bleibt Coca-Cola stoisch: Die Jahresprognose wurde bestätigt – ein organisches Umsatzwachstum von 5 bis 6 Prozent sowie ein Gewinnzuwachs von 2 bis 3 Prozent wird weiterhin erwartet. CEO James Quincey betont, man reagiere nicht auf „Stimmung“, sondern auf reales Konsumentenverhalten. 

In Nordamerika hingegen zeigt sich ein Dämpfer: Wetterprobleme, ein schwieriger Kalender und der Rückgang bei Supermarktverkäufen (vor allem unter hispanischen Konsumenten) drückten auf das Ergebnis. Besonders erwähenswert in dem Zusammenhang: Social-Media-Gerüchte über angeblich an Behörden gemeldete Arbeiter, die sich als falsch herausstellten, beeinflussten die Markenwahrnehmung im Süden der USA.

Im Produktmix glänzte Coca-Cola Zero Sugar mit einem Absatzplus von 14 Prozent, klassische Softdrinks legten um 2 Prozent zu. Auch Wasser, Milchgetränke und pflanzenbasierte Produkte wuchsen leicht. Nur bei Kaffee und Sportgetränken herrschte eine Durststrecke.

PepsiCo hingegen musste seine Jahresprognose einkassieren. Grund dafür sind Zölle, wirtschaftliche Unsicherheiten und ein „vorsichtigerer Verbraucher“. Das Ergebnisziel für das Gesamtjahr wurde deutlich gesenkt. 

PepsiCo verdiente im ersten Quartal 1,48 Dollar pro Aktie und verfehlte damit die Schätzungen von 1,49 Dollar. Der Umsatz fiel um 1,8 Prozent auf 17,92 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Durchschnitt 17,77 Milliarden Dollar erwartet. „Da es kurzfristig kaum Anzeichen für einen positiven Impuls gibt, könnte es ein schwieriges Jahr für PepsiCo-Anleger werden", sagte ein Analyst.

Die Aktie verlor nach Bekanntwerden der Zahlen knapp 5 Prozent. Seit Jahresbeginn liegt der Titel 20 Prozent im Minus. Coca-Cola liegt hingegen 4 Prozent im Plus.

Fazit: Zwei Giganten, zwei Strategien. PepsiCo reagiert  sensibel auf die volatile Gemengelage, während Coca-Cola auf operative Resilienz und Preiskonsistenz setzt. Coca-Cola zeigt sich widerstandsfähig und bleibt bei Kurs – trotz Zolldrohungen aus Washington. PepsiCo hingegen wechselte in den Krisenmodus und kürzte die Prognose. Ein klarer Punkt für die Roten im ewigen Cola-Krieg. Wer hätte gedacht, dass in diesem Quartal der größte Gegner von Pepsi nicht Coke, sondern der eine oder andere Tweet von US-Präsident Donald Trump sein würde?

Anmerkung: Die im Text bzw. Podcast erwähnten Wertpapiere stellen keine Kaufempfehlung dar.

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