Plastikflut durch Coca-Cola: Bis 2030 über 600 Mio. Kilo Müll pro Jahr

Laut Oceana steigt der durch Coca-Cola verursachte Plastikmüll bis 2030 auf 602 Millionen Kilogramm pro Jahr.
Die Menge an Plastikabfall durch Coca-Cola könnte bis 2030 auf 602 Millionen Kilogramm jährlich steigen. Das schätzt die Umweltschutzorganisation Oceana.

2030 werden die Kunden von Coca-Cola pro Jahr 602 Millionen Kilogramm Plastikmüll in die Weltmeere werfen.

Oceana hat dafür die von Coca-Cola veröffentlichten Verpackungszahlen von 2018 bis 2023 mit dem erwarteten Gewinn-Wachstum kombiniert. Das Ergebnis: Coca-Cola braucht jährlich 4,13 Millionen Tonnen Verpackungsmaterial bis 2030. Mithilfe einer häufig verwendeten Forschungsmethose fand Oceana heraus, wie viel von diesem Verpackungsmaterial in den Gewässern landet. Herausgekommen sind 602 Millionen Kilogramm pro Jahr bis 2030. Das sind 220 Milliarden Halb-Liter-Flaschen, die jährlich in den Weltmeeren landen. Diese Menge an Plastik könnte die Mägen von über 18 Millionen Blauwalen füllen.

Umweltsünder Coca-Cola?

Coca-Cola verkauft pro Jahr 120 Milliarden Plastikflaschen. Allein das österreichische Coca-Cola-Werk in Edelstal produziert pro Stunde 300.000 Flaschen. Laut Greenpeace verursacht das Unternehmen im Vergleich zu anderen Lebensmittelproduzenten mit Abstand die größte Menge Plastikmüll. Der US-Getränkehersteller steht deshalb bereits zunehmend in der Kritik. 

Das noch mehr, als Coca-Cola im Dezember 2024 das Vorhaben, den Anteil wiederverwendbarer Verpackungen auf 25 Prozent zu erhöhen, kurz nach seiner Bekanntmachung wieder aussetzt.

Coca-Cola kündigte an, sich auf die Verwendung von Recyclingmaterial und Sammlung seiner Einweg-Plastikflaschen zu konzentrieren. Der Konzern gab bekannt, 2022 knapp eine Milliarde US-Dollar in den Kauf von recyceltem Kunststoff investiert zu haben. Oceana sieht diese Maßnahme jedoch als nicht ausreichend, um die Müllproduktion des Unternehmens zu verringern.  

Gegenmaßnahmen

Glasflaschen könne man bis zu 50-mal verwenden und Mehrweg-Plastikflaschen bis zu 25-mal. Das bedeutet, eine Mehrwegflasche würde die Produktion von bis zu 49 zusätzlichen Einwegflaschen verhindern. Oceana schlägt vor, dass Coca-Cola bis 2030 knapp ein Drittel seiner Verpackungen wiederverwendbar machen müsse, um die Müllkurve abzuflachen. 

Die Gefahr des Mikroplastik

Der Tierschutzverein WWF schätzt, dass drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik besteht. Das ist ein Problem, denn Schildkröten verwechseln Plastiktüten mit Quallen und Fische halten kleine Plastikpartikel für Plankton. Das kann nicht nur den Meerestieren ihr Leben kosten, sondern potenziell auch uns Menschen schaden.

Eine von der Medizinischen Universität veröffentlichte Studie zeigt, dass Menschen pro Woche fünf Gramm Mikroplastik aufnehmen. Der Mensch isst pro Woche also eine Kreditkarte. In die Nahrungskette gelangen die Partikel unter anderem durch Verpackungsmüll. Aber nicht nur Meereslebewesen oder Meersalz können durch Mikroplastik verunreinigt sein. Auch unser Trinkwasser spielt dabei eine Rolle. Wer die empfohlene Menge von 1,5 bis zwei Liter Wasser aus einer Plastikflasche trinkt, nimmt dadurch rund 90.000 Plastikpartikel pro Jahr auf. 

Obwohl die gesundheitlichen Folgen des Mikroplastik für den Menschen noch nicht restlos geklärt sind, wird es immer häufiger mit einem erhöhten Risiko für Krebs und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Besonders anfällig für negative Auswirkungen sind Menschen mit chronischer Krankheitsbelastung. 

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