Chip-Designer Arm startet erfolgreich an der Börse

Arm Holdings IPO at Nasdaq Stock Exchange in New York
Die Softbank-Tocher meldete sich am Donnerstag mit Kursgewinnen an der Nasdaq zurück.

Nach sieben Jahren Börsen-Abstinenz hat sich der Chip-Designer Arm am Donnerstag mit einem Kursfeuerwerk an der Wall Street zurückgemeldet. Die Aktien des Unternehmens erschienen bei 56,10 Dollar erstmals auf den Kurszetteln der US-Technologiebörse Nasdaq, 10 Prozent über dem Ausgabepreis. „Alles andere wäre schon eine faustdicke Überraschung“, so Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Denn das Unternehmen profitiere vom Hype um Künstliche Intelligenz (KI).

Mit Blick auf die weiteren Aussichten sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets, dass die Risiken für Investoren überschaubar seien. Schließlich habe Arm bis zur Komplett-Übernahme durch den Technologie-Investor Softbank 2016 fast zwei Jahrzehnte Erfahrung an der Börse gesammelt. Er warnte dennoch vor überzogenen Erwartungen. „Die größten Börsenanwärter der vergangenen fünf Jahre legten oftmals eine Rally in den ersten Handelstagen hin, notieren heute aber deutlich unterhalb ihrer Ausgabekurse.“

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Arm hatte 95,5 Millionen Papiere zu je 51 Dollar zugeteilt und lag damit am oberen Ende der Angebotsspanne von 47 bis 51 Dollar. Mit einem Emissionsvolumen von 4,87 Mrd. Dollar (4,54 Mrd. Euro) ist es der bisher größte Börsengang des Jahres. Zum Ausgabepreis wurde Arm mit 54,5 Mrd. Dollar bewertet.

Insidern zufolge war die Emission zwölffach überzeichnet und hätte einen höheren Zuteilungspreis gerechtfertigt. Experten der begleitenden Banken hätten Softbank-Chef Masayoshi Son aber davon abgeraten, um die Chancen auf kräftige Zeichnungsgewinne zu erhöhen. Softbank habe sich außerdem dagegen entschieden, einen größeren als den bisher angebotenen 9,4-prozentigen Anteil an dem Chip-Designer zu verkaufen.

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Technologiekonzerne unter Käufern

Auf den Entwürfen des Unternehmens basieren praktisch sämtliche Smartphone-Chips. Aber auch bei Prozessoren für Rechenzentren kommen sie immer häufiger zum Einsatz. Daher haben zahlreiche Technologiekonzerne Arm-Papiere gezeichnet. Damit wollen sie die weitere Zusammenarbeit sicherstellen.

Gegründet wurde Arm vor 33 Jahren als Joint Venture von Acorn Computers, Apple und VLSI Technology. Das Unternehmen, das im britischen Cambridge seinen Sitz hat, war bereits von 1998 bis 2016 an der Börse notiert - damals in London und an der Nasdaq - bevor Softbank es für 32 Mrd. Dollar übernahm. Im vergangenen Jahr scheiterte der geplante, 40 Mrd. Dollar schwere Verkauf von Arm an den Chip-Konzern Nvidia.

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