China schließt mehr als 1.000 Kohle-Bergwerke
Im Zuge der Konjunkturabkühlung will China noch dieses Jahr mehr als 1.000 Kohle-Bergwerke schließen. Dies sei Teil einer Strategie, die Überkapazitäten in dem Sektor abzubauen, teilten die Behörden am Montag mit. Die Gruben können maximal 60 Millionen Tonnen fördern. Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre soll die Produktion um insgesamt 500 Millionen Tonnen gedrosselt werden.
Im Bergbau, aber auch in der Stahl- und Zementindustrie, wird im Reich der Mitte weit über den Bedarf hinaus produziert. Für Massenstahl hat die Führung in Peking bereits ebenfalls drastische Kürzungen in der Fertigung im Volumen von bis zu 150 Millionen Tonnen beschlossen.
Die EU hatte jüngst zum Schutz der eigenen Stahlindustrie auf bestimmte Sorten des Werkstoffs aus China Anti-Dumping-Zölle beschlossen. Der Präsident der EU-Handelskammer in China, Jörg Wuttke, sieht die überbordende Fertigung in der Volksrepublik als systembedingt an: "China gibt der Industrie stets Wachstumsanreize. Das führt zu Überkapazitäten." Seit 2008 habe die Regierung diese Situation mit immer neuen Großprojekten weiter verschärft.
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