China: Millionär als "größter Wohltäter"

Multimillionär Chen Guangbiao will als größter Philantrop in die Geschichte eingehen - er hat nicht vergessen hat, dass er als Kind arm war.

Kürzlich hat der 43-jährigen Multimillionär der Stadt Peking 2000 Fahrräder für den Umweltschutz gespendet. Wie immer waren Fotografen und Fernsehteams zur Stelle. Denn Chen Guangbiao gibt nicht im Stillen, sondern will "in die chinesische Geschichte als größter Philanthrop aller Zeiten eingehen. Ich will, dass sich das Volk an mich erinnert wie an Karl Marx oder Lenin."

Der Wohltäter und Menschenfreund steht in der Rangliste der reichsten Chinesen auf Nummer 223. Mit seinem Recycling-Unternehmen Jiangsu Huangpu Recycling Resources Co Ltd. macht der Doktor der Traditionellen Chinesischen Medizin jährlich zweistellige Millionengewinne. Sein Vermögen wird auf 512 Millionen Euro geschätzt, doch Chen will seinen beiden Kindern nichts vererben. Er sagt: "Wir werden nackt geboren und sterben auch nackt." Als einer der Ersten in China schloss er sich der Initiative von Bill Gates und Warren Buffet an, die die Reichen dieser Welt dazu aufrufen, einen großen Teil ihres Vermögens zu spenden.

Schrein in der Firmenzentrale

Wer Chen Guangbiao in seiner Firmenzentrale in Peking besuchen darf, wird zunächst in den sechsten Stock geführt, wo sich Chen eine Art Schrein eingerichtet hat. Auf unzähligen Bildern sieht man ihn mit Prominenten aus aller Welt. Er schüttelt Präsident Hu Jintao die Hand, flüstert Premier Wen Jiabao irgendetwas ins Ohr, speist mit Bill Gates und Warren Buffet.

Essen für 5000 Familien

Chen wurde 1968 während der Kulturrevolution geboren, sein Vater war ein sehr armer Bauer in Sihong in der Provinz Jiangsu. Der Bub wurde Taglöhner. Fleisch gab es nur ein Mal im Jahr. Deshalb lädt Chen zum chinesischen Neujahrsfest 5000 arme Familien zum Essen ein. Seit dem Erdbeben in Sichuan im Mai 2008 ist Chen ein Star. Damals half er den 10.000 Bewohnern eines Dorfes, das nach einem Staudammbruch geflutet wurde. Er baute neue Häuser. Kritik an dem Exzentriker wird selten laut. Er arbeitet aus Prinzip nicht mit Hilfsorganisationen zusammen, sondern spendet, wie und wo er glaubt. So verteilte er in einem kalten Winter 13.000 warme Jacken.

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