Chef von Sebastian Kurz hatte 50 Millionen Dollar bei der SVB
Der Tech-Milliardär Peter Thiel hatte bei der Silicon Valley Bank privat 50 Millionen Dollar geparkt, als sie kollabierte. Sagt er.
Der US-Investor Peter Thiel tritt dem Vorwurf entgegen, den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) mit ausgelöst zu haben. Der Paypal-Gründer erklärte der Wirtschaftszeitung Financial Times, eigenes Geld bei der SVB geparkt zu haben.
Auch nachdem sein Wagniskapitalgeber Founders Fund seinen Start-ups nahegelegt hatte, ihre Gelder abzuziehen. "Ich hatte 50 Millionen Dollar meines eigenen Geldes bei der SVB liegen", sagte Thiel demnach.
Die SVB war am Freitag nach einem vorangehenden "Bankrun" durch die US-Behörden geschlossen worden. Thiel wurde in der Folge dafür verantwortlich gemacht, einer der Auslöser für den Ansturm gewesen zu sein.
Innerhalb von 24 Stunden hatten Anleger versucht, mehr als 40 Milliarden Dollar abzuheben. Der Founders Fund war einer von mehreren Wagniskapitalgebern, die ihren Portfoliounternehmen geraten hatten, ihre Einlagen aufgrund von Zweifeln an der Solidität der SVB auf andere Banken umzuschichten. Laut Insidern gab der Fund bereits Anfang vergangener Woche eine entsprechende Empfehlung ab.
Thiel sagte laut der Zeitung, er habe kein Geld von seinem Konto abgehoben, weil er glaubte, die Bank würde nicht zusammenbrechen. Nachdem sein Geld zwischenzeitlich eingefroren wurde, sei es infolge der staatlichen Stützung der SVB am Sonntag wieder zugänglich.
Auf eine Anfrage reagierte Thiel zunächst nicht. Im Interview mit dem Handelsblatt hatte er unlängst seine Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Silicon Valleys unterstrichen.
Zusammenarbeit mit Sebastian Kurz
Bekannt ist Thiel hierzulande weil er seit Februar 2022 einen prominenten Mitarbeiter hat: Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist für Thiel als "Global Strategist" tätig.
Der Politiker und der Geschäftsmann kennen sich seit einigen Jahren. Im August 2021 war bekannt geworden, dass Thiel den Frank-Schirrmacher-Preis erhalten soll, der an den ehemaligen Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erinnert. Der Investor wünschte sich damals, dass Kurz die Laudatio halte.
Paypal, Facebook, Palantir
Der 55-jährige Jurist Thiel gilt als ein bedeutender Investor des kalifornischen Technologiesektors. Zu Beginn seiner Karriere hat er den Online-Bezahldienstleister Paypal mitgegründet; ferner war er einer der frühen Geldgeber von Facebook und ein Mitinitiator der Datenanalysefirma Palantir.
Bekannt ist auch, dass Thiel unter anderem in die Online-Bank N26 und den Musikstreaming-Anbieter Spotify investierte.
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