Chaos am Frankfurter Airport
Am Freitag waren am Frankfurter Flughafen starke Nerven gefragt. Zumindest bei Lufthansa-Passagieren und wohl auch beim Bodenpersonal. Wegen eines achtstündigen Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter fielen Freitagvormittag 190 Flüge in Frankfurt aus, 26.000 Passagiere mussten am Boden bleiben. Betroffen waren vor allem Kurz- und Mittelstreckenflüge der Airline, darunter auch elf Österreich-Verbindungen (Wien-Schwechat und Linz).
Der Streik stürzte die Heimbasis der Lufthansa ins Chaos. Da zahlreiche Maschinen des gelben Kranichs am Boden blieben und andere Airlines landeten, wurden auf dem größten Flughafen Deutschlands die Parkpositionen knapp. Flughafenbetreiber Fraport ließ daraufhin europaweit alle Starts Richtung Frankfurt für gut 90 Minuten stoppen. Erst Mittag beruhigte sich die Lage, nach 12 Uhr durften Frankfurt-Flüge wieder aufgenommen werden.
Gestrandete Passagiere auf der Strecke Wien – Frankfurt konnten unter anderem mit Maschinen der Konzerntochter AUA abheben. Diese setzte auch größere Maschinen ein. Aus AUA-Sicht sind die Streik-Auswirkungen "überschaubar", so ein Sprecher gegenüber der APA. Die AUA selbst sei von den Streiks in Deutschland nicht betroffen.
Für Gewerkschaft "Riesenerfolg"
Die deutsche Flugbegleitergewerkschaft UFO sprach von einem „Riesenerfolg“ und gab sich Freitagnachmittag kampfeslustig. Lenkt das Airline-Management nicht ein, könnten die Streiks bis in den Herbst oder Winter andauern, hieß es. Wann und an welchen Flughäfen die Arbeit nieder gelegt wird, ist noch offen.
Weitere Streiks
Das Kabinenpersonal der Lufthansa hat am Freitag zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte gestreikt. Auslöser war das Platzen der Tarifverhandlungen nach 13 Monaten. Die Gewerkschaft fordert höhere Löhne für die 19.000 Flugbegleiter der Airline und will die Auslagerung von Stellen verhindern.
Das Management ruft die Gewerkschafter nun auf, an den Verhandlungstisch zurück zu kehren. Das Angebot des Lufthansa-Managements sei eine gute Basis um weiter zu verhandeln, meinte ein Lufthansa-Sprecher. Geboten wurden demnach 3,5 Prozent mehr Gehalt und der Verzicht auf Leiharbeit und betriebsbedingte Kündigungen. Wegen der harten Konkurrenz der Billigairlines seien Einschnitte nötig.
Eine laufend aktualisierte Liste der gestrichenen Flüge finden Fluggäste auf der Internetseite der Lufthansa.
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