Cerberus bringt die Aktien der Bawag ins Trudeln
Bawag-Aktionären wird dieser Freitag in schlechter Erinnerung bleiben. Inmitten eines Umfelds, in dem Analysten vieler Großbanken die Bawag-Aktie zum Kauf empfohlen haben, rasselte der Kurs um fast acht Prozent nach unten. Der Grund: Bawag-Großaktionär Cerberus hat angekündigt, ein Aktienpaket von 350 Millionen Dollar (313 Millionen Euro) zu verkaufen.
Derzeit läuft das Angebot über mehrere Investmentbanken, darunter JPMorgan, Citigroup und Goldman Sachs. Die Analysten der Investmentbank JPMorgan hatten die Bawag-Titel erst Anfang Februar dieses Jahres zum „übergewichten“ empfohlen und das Kursziel auf 53 Euro angehoben. Am Freitag notierten die Aktien bei 37 Euro. In den vergangnen Wochen zum Kauf empfohlen haben die Bawag-Aktien auch Credit Suisse, Goldman Sachs und Raiffeisen Centrobank. Auslöser für diese Analysteneinstufungen waren die guten Geschäftsergebnisse der Bank sowohl im Vorjahr als auch im ersten Quartal 2019.
Großaktionär Cerberus nutzte das für die Bawag gute Börsenklima und bringt ein Aktienpaket auf den Markt. Seit langem will „der Höllenhund“, der Ende 2006 die Bawag erworben hatte, aus der Bank aussteigen. Da kam ihm aber die Finanzkrise dazwischen, in der ein gewinnbringender Verkauf von Banken praktisch unmöglich war. Im Oktober 2012 gelang dann der erste Verkaufsschritt. Cerberus gab ein Drittel der Bank an den US-Fonds Golden Tree ab.
Weit unter Start-Kurs
Ende 2017 brachten die Fonds die Bawag schließlich an die Börse. Cerberus behielt 35,5 Prozent, Golden Tree 25,7 Prozent. Den Ausgabekurs von 48 Euro hat die Bawag-Aktie allerdings nie wieder erreicht, obwohl die Bank saftige Gewinne einfuhr und sogar Institute in Deutschland zukaufte. Ausgezahlt hat sich dies jedenfalls für die Chefs. Sie bekamen hohe Boni.
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