Cannabis-Verkaufsstart in Trafiken: Lage für Hanf-Shops unklar

Trafik neben einem CBD-Shop
Ab 21. Juli dürfen Trafiken CBD-Cannabis verkaufen. Die bisherigen Verkäufer leiden unter unklarer Gesetzeslage.

Zusammenfassung

  • Ab 21. Juli verkaufen Trafiken CBD-Cannabis als Folge eines Gerichtsurteils zur Tabaksteuer.
  • CBD-Shops planen Widerstand und Rechtsweg gegen das Urteil, das ihr Geschäft bedroht.
  • Gespräche mit dem Finanzministerium laufen, um eine Lösung zu finden.

Am Montag wird so mancher Trafikkunde ein grünes Wunder erleben. Ab 21. Juli dürfen in Trafiken nämlich Cannabisprodukte verkauft werden. Musste man bisher Hanf-Shops besuchen, um nicht berauschende Hanfblüten zu erwerben, teilen sie sich nun eine Verkaufsfläche mit Zigaretten und Tabak.

Gerichtsurteil hat Umschwung gebracht

Schuld daran ist ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs, wonach Hanfblüten dem Tabaksteuergesetz unterliegen. Somit dürfen sie eigentlich nur noch in Trafiken angeboten werden. Dazu muss man erwähnen, dass nur CBD-Hanf erlaubt ist, der maximal 0,3 Prozent des berauschenden Inhaltsstoffes THC erhält.

CBD-Shops wollen standhaft bleiben

Was werden Hanf- und CBD-Shops nun ab Montag verkaufen? "Wir empfehlen unseren Mitgliedern, so weiterzumachen wie bisher", sagt Klaus Hübner vom Österreichischen Cannabis Bundesverband. Er kritisiert, dass das Finanzministerium ein Gerichtsurteil zu einer Rechtsprechung gemacht habe. Man gehe dagegen auf dem Rechtsweg vor.

Dass Cannabis nun auch in Trafiken angeboten werde, dagegen habe man gar nichts. "Tausende zusätzliche Verkaufsstellen sind ein Traum." Der Verband habe allerdings ein Problem damit, dass man eine Branche enteigne und das gesamte Geschäft Trafikanten in den Schoß legen will. "Unsere Mitglieder stehen mit dem Rücken zur Wand und werden sich mit allen Mitteln wehren."

Gespräche mit Ministerium laufen

Sollte es ab Montag Strafbescheide gegen Hanf- und CBD-Shops geben, werde man diese anfechten. Hübner ist aber zuversichtlich, in Verhandlungen mit dem Finanzministerium eine gemeinschaftliche Lösung zu finden. Seit Ende Juni gibt es Gespräche, im August ist die nächste Runde geplant.

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