BUWOG kauft 18.000 deutsche Wohnungen und geht an Börse

BUWOG kauft 18.000 deutsche Wohnungen und geht an Börse
Aktionäre der Immofinanz bekommen BUWOG-Gratisaktien. Aber keine Dividende.

Die Immofinanz-Wohnungstochter BUWOG holt sich auf einen Schlag 18.000 Wohnungen in Nordwestdeutschland ins Portfolio. Der Deal ist 892 Millionen Euro schwer und umfasst eine Gesamtfläche von 1,09 Mio. Quadratmetern. Verkäufer ist ein Joint Venture aus der italienischen Prelios und einem Fonds der Deutsche Bank (Deutsche Asset & Wealth Management).

Die BUWOG baut ihr Immobilienportfolio mit diesem Zukauf von 35.500 auf 53.500 Wohnungseinheiten aus – wobei nun 49 Prozent der Wohnungen in Deutschland sind. "Dieser Schritt war Voraussetzung für den Börsegang der BUWOG", sagt Immofinanz-Chef Eduard Zehetner. Ziel ist es, die BUWOG um den 28. April an die Börse Frankfurt zu bringen, Listungen sind auch in Wien und Warschau geplant.

Am 14. März soll bei einer außerordentlichen Hauptversammlung die Abspaltung der BUWOG von der Immofinanz abgesegnet werden. Zur BUWOG zählen Wohnimmobilien in Österreich und Deutschland, zur Immofinanz kommerzielle Immobilien – Büros, Einzelhandelsflächen und Logistik – mit Fokus auf Zentral- und Osteuropa. Analysten hatten die Verflechtung der beiden Sparten stets kritisiert. Die BUWOG wird die Aktie für konservative Anleger, die Immofinanz für risikogeneigte. Jetzt bekommt die BUWOG laut Zehetner ein eigenes Profil: "Wir verpflichten uns, in Zukunft nicht hineinzuregieren."

Für 20 Aktien 1 gratis

Für Immofinanz-Aktionäre wird die Spaltung in einem ersten Schritt einen sinkenden Aktienkurs bedeuten. Sie erhalten für 20 Papiere der Immofinanz einen BUWOG-Anteilsschein gratis – was einen Abschlag beim Immofinanzkurs zur Folge hat. "Wir verschenken die BUWOG-Aktien", formuliert es Zehetner. Nachsatz: "Dafür gibt es keine Dividende."

Den inneren Wert (Net Asset Value) der BUWOG-Aktie beziffert Zehetner mit 1,6 Milliarden Euro, die Abspaltungskosten mit zehn Millionen Euro. Die Immofinanz streckt das Geld für die Finanzierung des Deals quasi vor: Mit einer Wandelanleihe im Volumen von 260 bis 310 Millionen Euro. Diese läuft fünf Jahre, der Kupon beträgt 3,5 Prozent pro Jahr, die Stückelung 100.000 Euro.

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