Bures holt Brigitte Ederer in ÖBB-Aufsichtsrat

Verkehrsministerin Doris Bures gelingt eine Top-Besetzung: Spitzenmanagerin Brigitte Ederer zieht schon am Freitag bei ÖBB ein.
Die Ex-Siemens-Vorständin sei aufgrund "ihrer hohen Wirtschaftskompetenz geradezu die Idealbesetzung".

Der Aufsichtsrat der ÖBB-Holding bekommt äußerst kompetente Verstärkung. Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) wird bereits am kommenden Freitag die Spitzenmanagerin Brigitte Ederer in den Aufsichtsrat der Bahn-Holding bestellen. Die Zahl der Kapitalvertreter wird mittels einer Hauptversammlung von derzeit sieben auf acht aufgestockt.

Bures holt Brigitte Ederer in ÖBB-Aufsichtsrat
Doris Bures Interview mit Patricia Haller im BM am 17.5.2013
Für Bures ist die Top-Managerin, die im Vorjahr vorzeitig und mit einer Abfindung von 6,5 Millionen Euro aus dem Konzern-Vorstand von Siemens verabschiedet wurde, aufgrund "ihrer hohen Wirtschaftskompetenz geradezu die Idealbesetzung". Ein erfolgreiches Unternehmen brauche nicht nur einen kompetenten Vorstand, sondern "auch ein hoch qualifiziertes Aufsichtsgremium", erklärt Bures gegenüber dem KURIER. Ederers Erfahrung und Expertise "werden dazu beitragen, die ÖBB bei der Fortführung ihres wirtschaftlichen Erfolgskurses zu unterstützen".

Einfach wird der Bahn-Job angesichts der Budgetnöte des Bundes nicht. Doch das Spannungsfeld zwischen Budgetkonsolidierung und Standortentwicklung kennt Ederer aus ihrer Zeit als Wiener Finanz- und Wirtschaftsstadträtin (SPÖ). Weshalb Bures überzeugt ist, dass ihre neue Aufsichtsrätin auch "großes Verständnis und Gespür für die richtige Balance zwischen zurückhaltender öffentlicher Haushaltspolitik und der Notwendigkeit strategischer Investitionen zur Stärkung innovativer Strukturen" mitbringt.

Bures holt Brigitte Ederer in ÖBB-Aufsichtsrat
Interview mit Brigitte Ederer von Siemens in ihrem Büro in der Siemensstraße in Wien am 09.09.2013.
Ederer begann als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeiterkammer und war zuletzt im Siemens Konzern für 360.000 Mitarbeiter zuständig. Die Rückkehr in die Politik hat sie ausgeschlossen. Seit 2008 sitzt Ederer als einzige unabhängige Vertreterin im Aufsichtsrat der Staatsholding ÖIAG. Dieses Mandat möchte sie, ist zu hören, weiter ausüben. Die ÖIAG soll demnächst umstrukturiert und aufgewertet werden. Im Dezember 2013 zog Ederer in den Aufsichtsrat von Infineon ein, außerdem ist sie noch im Aufsichtsrat der Österreich-Tochter des Pharmakonzern Boehringer Ingelheim und Obfrau des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie.

Mit Ederers Start in der ÖBB-Holding ist bei der Bahn das Regierungsziel erreicht, den Frauenanteil in den Kontrollgremien staatsnaher Unternehmen auf 25 Prozent zu steigern. Neben Ederer ist Ex-Bankerin Gertrude Tumpel-Gugerell im Aufsichtsrat.

Der einzige VP-Aufsichtsrat, der Ex-Chef der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich, Ludwig Scharinger, wird bald wieder an den Aufsichtsratssitzungen teilnehmen können. Er ist nach einem schweren Unfall auf dem Weg der Besserung.

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