Brau Union verkauft Pago an Granini

Brau Union verkauft Pago an Granini
Der zu Heineken gehörende Konzern verkauft seine Fruchtsafttochter Pago nach Deutschland.

Die bisher dem Bierkonzern Heineken/Brau Union gehörende Klagenfurter Fruchtsaftfirma "Pago" (92 Mio. Euro Umsatz, 286 Mitarbeiter) bekommt im deutschen Fruchtsaftriesen Eckes-Granini einen neuen Eigentümer. Der kann damit in Südosteuropa-Märkte vordringen.

Spätestens nachdem die in Linz ansässige Brau Union (Hauptbiermarken: Gösser, Zipfer, Schwechater, Puntigamer, Reininghaus) vor fünf Jahren ihre Mineralwasserfirma Gasteiner mehrheitlich an Spitz verkauft hat, war über einen Rückzug des Brauunternehmens auch aus der Fruchtsaftproduktion spekuliert worden.

Strategie

Brau Union-Chef Markus Liebl sprach am Dienstabend von einer rein strategischen Entscheidung. Man konzentriere sich auf den Fokus Bier, wo man heuer wieder Marktanteile dazugewonnen habe. Für den Österreich-Vertrieb ändere sich durch den Pago-Verkauf nichts, sagte Liebl zur APA. Es gebe einen mehrjährigen exklusiven Vertriebsvertrag im Inland, mit Option auf weitere Verlängerung.

Zu Eckes-Granini zählen in Österreich schon seit mehr als elf Jahren die früher zu Raiffeisen gehörende Fruchtsaftmarken"Yo" (einst Ybbstaler Obstverwertung ) sowie "Hohes C" und "Obi".

Bei Eckes-Granini in Niederolm bei Mainz (Deutschland) sind rund 1.650 Menschen beschäftigt. Der Umsatz lag 2011 bei 888 Mio. Euro. Der Konzern betreibt 15 Landesgesellschaften und vertreibt seine Säfte in mehr als 70 Ländern.

Pago ist auf 35 Märkten vertreten, am stärksten in Österreich, Italien, Frankreich und Spanien. Die Heineken-Tochter Brau Union gelangte zur Überzeugung, dass Pago "in strategischer Hinsicht besser zu einem auf Fruchtgetränke spezialisierten Anbieter wie Eckes-Granini passt", hieß es in einer Mitteilung der deutschen Käufer am Abend. Zum Kaufpreis gab es zunächst keine Angabe.

Eckes-Granini-Chef Thomas Hinderer baut mit dem Zukauf in Österreich die Marktposition seines Unternehmens südlich von Deutschland deutlich aus. Neben dem Ausbau in Österreich, Frankreich und Spanien erhalte man zudem Zugang zu den Märkten in Italien und Kroatien.

Die Transaktion soll nach Unternehmensangaben im ersten Quartal 2013 vollzogen sein. Heute Dienstag wurden die Kaufverträge unterschrieben.

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