Sport 2000 setzt auf Läden statt Web

Der Sportartikelhandel in Österreich ist im Umbruch. Es gibt einen Ruck in Richtung Diskont.

Der Sportartikelhandel in Österreich ist im Umbruch. Die Marken Sport Eybl und Experts verschwinden nach der Übernahme durch den Diskonter Sports Direct vom Markt. Es gibt einen Ruck in Richtung Diskont. Das ruft Sport-2000-Chef Holger Schwarting auf den Plan. Er will mit seinen Händlern "das Vakuum" am anderen Ende der Angebotspalette ausfüllen.

Derzeit gibt es 475 Geschäfte, die an die genossenschaftlich organisierte Sport 2000 angeschlossen sind. Bis Ende 2014 sollen es 500 sein. Sport-2000 arbeitet derzeit an einem Franchisekonzept, um in Städten, in denen bisher vor allem Eybl vertreten war, Fuß zu fassen. Ein erster Testshop soll spätestens im Frühjahr 2015 starten.

Die Branche hat sich neu aufgestellt. Schwarting: "46 Prozent des österreichischen Sportartikelhandels sind 2013 in ausländische Hand gewandert." Sport Eybl/Experts sind nun in britischer Hand, Intersport Österreich ging an Intersport Deutschland. Sport 2000 hat seine Kräfte mit der zu Kastner&Öhler gehörenden Handelskette Gigasport gebündelt. Gemeinsam halten sie 29 Prozent Marktanteil und setzen 483,6 Mio. Euro um.

Im Vorjahr flossen 12 Prozent des Branchenumsatzes auf Konten von Webhändlern, heuer wird mit 15 Prozent gerechnet. "Der große Wurf ist das noch nicht", findet Schwarting. "Wir können uns dem E-Commerce nicht verschließen, haben aber noch Zeit, uns auf den stationären Handel zu konzentrieren."

Online-Konkurrenz

Dass Händler künftig Adidas-Produkte auch auf Online-Marktplätzen wie eBay und Amazon verkaufen dürfen, macht Schwarting keine Freude. "Den Fachhändlern geht es jetzt so wie früher den Reisebüros", sagt er. "Kunden kommen sich informieren und bestellen dann im Internet."

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