Bordeaux-Wein: 2017 ein katastrophales Erntejahr

Ein Weinbauer in Vignonet bei Saint-Emilion kontrolliert die Frostschäden
Wegen Frostschäden dürfte die Ernte um die Hälfte geringer ausfallen als üblich, warnt das Agrarministerium in Paris.

Ob 2017 ein guter Jahrgang für Bordeaux-Weine wird, steht in den Sternen. Fest steht: Es wird einer mit geringen Mengen werden. Die Frostschäden aus dem Frühjahr machen den französischen Winzern nämlich schwer zu schaffen.

Die gesamte Weinproduktion dürfte in diesem Jahr um rund 17 Prozent sinken und damit „historisch niedrig“ ausfallen, teilte das Landwirtschaftsministerium in Paris am Freitag in einer ersten Bilanz mit. Demnach geht die Erzeugung voraussichtlich auf 37 bis 38,2 Millionen Hektoliter zurück - 2016 waren es noch 45,5 Millionen Hektoliter.

Der Mittelwert läge ganze 17 Prozent unter dem Vorjahr und 16 Prozent unter dem Durchschnitt. Vor allem im Anbaugebiet rund um Bordeaux könnte die Ernte um die Hälfte geringer ausfallen. Die Regionen Burgund und Beaujolais hingegen könnten ihre Produktion wohl um rund 14 Prozent steigern.

Kampf gegen April-Frost

Starker Frost im April hatte viele Reben beschädigt. Winzer - auch in Österreich und Deutschland - hatten unter anderem mit Strohfeuern, Frostfackeln und Heizlüftern versucht, den Wein vor der Kälte zu schützen.

Bordeaux-Wein: 2017 ein katastrophales Erntejahr
Bottles of French wine are displayed for sale in a supermarket in Vertou, near Nantes, France, June 20, 2017. REUTERS/Stephane Mahe
Bereits 2016 hatte schlechtes Wetter die Weinernte in Frankreich gebremst. Allein die Produktion von Champagner war um mehr als 20 Prozent eingebrochen - nach Frost im Frühjahr hatte es Probleme etwa mit der Pflanzenkrankheit Mehltau gegeben. Frankreich ist hinter Italien der zweitgrößte Weinproduzent der
Welt.

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