BMW schaffte 2021 trotz Chipkrise Absatzrekord

BMW schaffte 2021 trotz Chipkrise Absatzrekord
Auch Porsche mit Absatzplus. VW verkaufte wegen Chipmangels und weiterer Zulieferprobleme deutlich weniger Autos.

BMW hat trotz der Chipkrise in der Autobranche 2021 deutlich mehr Autos verkauft als im ersten Coronajahr. Der Absatz des Konzerns, zu dem neben der Kernmarke BMW auch Mini, Rolls-Royce und Motorräder gehören, stieg um 8,4 Prozent auf gut 2,5 Millionen, wie BMW am Mittwoch mitteilte. Die Kernmarke BMW schaffte sogar einen Absatzrekord; die Verkäufe legten um 9,1 Prozent auf 2,2 Millionen Autos zu. Damit eroberte BMW die Krone im Premiumsegment zurück.

Für das laufende Jahr zeigte sich Vertriebsvorstand Pieter Nota ebenfalls zuversichtlich. "Auch 2022 wollen wir profitabel wachsen."

Hohe Nachfrage in den USA

BMW profitierte insbesondere von einer hohen Nachfrage in den USA: Hier schnellte der Absatz um knapp ein Fünftel hoch. In China verkaufte der Konzern um 8,9 Prozent mehr Autos. Mit insgesamt 846.237 verkauften Autos ist die Volksrepublik der größte Einzelmarkt. In Europa reichte es zu einem Plus von 3,9 Prozent. In Deutschland gab der Absatz allerdings um 6,8 Prozent nach.

Plus auch bei Porsche

Auch der deutsche Sportwagenbauer Porsche hat 2021 einen deutlichen Schub beim Absatz verzeichnet. Weltweit wurden im vergangenen Jahr 301.915 Autos und somit um 11 Prozent mehr im Vergleich zum Jahr 2020 verkauft, wie Vertriebsvorstand Detlev von Platen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. "Die Nachfrage ist weiterhin hoch und unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt." Die Volkswagen-Tochter starte daher voller Elan und Zuversicht in dieses Jahr und weltweit in allen Regionen.

Das größte Plus erzielte Porsche im vergangenen Jahr in Amerika. In den USA nahm die Zahl der Verkäufe um 22 Prozent auf 70.025 Fahrzeuge zu. Größter Einzelmarkt blieb weiterhin China. Im Jahr 2021 wurden dort 95.671 Autos verkauft. Das war ein Plus von 8 Prozent zum Vorjahr. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland legten die Verkäufe um 9 Prozent auf 28.565 Fahrzeuge zu.

Elektroanteil soll steigen

Bis 2030 will Porsche bei seiner Neuwagenflotte einen Elektroanteil von 80 Prozent erreichen - rein elektrisch angetriebene und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge zusammengerechnet. Im vergangenen Jahr lag der Anteil den Angaben einer Sprecherin zufolge bei 24 Prozent - rund 14 Prozent waren rein elektrisch betriebene Autos und 10 Prozent Plug-in-Hybride, die einen Verbrennungs- und einen Elektromotor besitzen.

Anderes Bild bei VW

Die Chipkrise und weitere Zulieferprobleme haben hingegen die Verkäufe bei Volkswagen im zweiten Coronajahr 2021 noch einmal empfindlich abrutschen lassen. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, sanken die Auslieferungen der Konzern-Kernmarke VW Pkw in den vergangenen zwölf Monaten verglichen mit dem pandemiebedingt schon schwachen Jahr 2020 zuletzt um weltweit 8,1 Prozent.

Insgesamt wurde VW knapp 4,9 Millionen Fahrzeuge der Hauptsparte los, nach etwas mehr als 5,3 Millionen im Jahr davor. Besonders stark abwärts ging es in China, Nordamerika legte zu.

Absatz dennoch zufriedenstellend

"Die massiven halbleiterbedingten Auswirkungen auf die Produktion waren im Jahresverlauf nicht vollumfänglich zu kompensieren", erklärte Vertriebsvorstand Klaus Zellmer. In Anbetracht dieser "außerordentlich herausfordernden Bedingungen" sei das Abschneiden beim Absatz insgesamt aber noch zufriedenstellend.

Deutlich besser lief es, wenn man statt aller Antriebsarten nur die hybriden oder vollelektrischen Autos berücksichtigt. Dann zeigte sich laut Volkswagen 2021 gegenüber 2020 ein sehr starkes Plus der Auslieferungen von rund 73 Prozent auf über 369.000 verkaufte Modelle. Darunter seien rund 263.000 reine Stromer gewesen.

Minus auch bei Mercedes

Mercedes hatte Ende vergangener Woche einen Absatzrückgang von 5 Prozent vermeldet. Wie auch der Mitbewerb hatte Daimler auf den Chipmangel und die allgemeinen Probleme in den Lieferketten hingewiesen. Die Versorgungslage bleibe unsicher und werde Produktion wie Absatz auch in den kommenden Quartalen beeinflussen.

Details zu Österreich

Wie sieht es in Österreich aus? Die Zahlen für die Zulassungsstatistik 2021 werden am kommenden Montagvormittag präsentiert, den zuletzt verfügbaren Daten zufolge gab es bis November 222.155 Pkw-Neuzulassungen. Das waren um 1,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2020 und um mehr als ein Viertel weniger Pkw-Neuzulassungen als im Vorcoronajahr 2019.

Österreichs größter Autoimporteur, die VW-Tochter Porsche Holding in Salzburg, hatte Mitte Dezember des Vorjahres den Gesamtmarkt 2021 mit 238.000 bis 240.000 Pkw-Neuzulassungen prognostiziert (2020 waren es 248.740 Neuzulassungen). Rund zwei Drittel der neu zugelassenen Autos sind Firmenfahrzeuge, bei den Privatkäufern liegt der Altersschnitt - zumindest in Deutschland - bei rund 53 Jahren.

Die Autozulieferer in Österreich beschäftigen nach Eigenangaben über 80.000 Menschen in mehr als 900 Unternehmen. Die Exportquote beträgt rund 90 Prozent, der Anteil der Autozulieferindustrie an der Wertschöpfung der österreichischen Sachgütererzeugung liegt bei zehn Prozent.

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