BMW: Coronaschäden trotz steigender Nachfrage in Asien

BMW plant Transformartion
Der Absatz sank im abgelaufenen Jahr gegenüber 2019 um 8,4 Prozent. Elektroautos und Plug-in-Hybride waren verstärkt gefragt.

Der Aufschwung in China hat den Corona-Einbruch beim deutschen Autokonzern BMW abgefedert. Die Münchner verkauften 2020 insgesamt mit gut 2,3 Mio. Autos um 8,4 Prozent weniger als im Jahr davor, nachdem sie noch im Dezember einen Rückgang um etwa zehn Prozent befürchtet hatten. Im vierten Quartal stand sogar ein Absatzplus von 3,2 Prozent auf 686.069 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce zu Buche, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Allerdings ist das fast alles auf die Belebung der Konjunktur in China zurückzuführen, wo die Wirtschaft wieder auf Volldampf läuft. Insgesamt verkaufte BMW im vergangenen Jahr 777.379 Autos und damit fast jedes dritte Fahrzeug in China. Wie bei Daimler ist die Volksrepublik der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt.

Einbruch in Europa und den USA

In Europa und den USA sind die Spuren der Pandemie dagegen noch deutlich zu sehen. Im Gesamtjahr wurden knapp 16 beziehungsweise fast ein Fünftel weniger Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft.

Vor allem im Frühjahr brach der Absatz ein, weil monatelang Werke geschlossen hatten und Händler keine Kunden empfangen konnten. Inzwischen habe BMW die Digitalisierung ausgebaut, so dass neue Fahrzeuge ohne direkten Kontakt zum Händler zusammengestellt und verkauft werden können. Dennoch lag hier auch zum Jahresende der Absatz unter dem Niveau des Vor-Coronajahres 2019.

Elektroautos

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Autos mit Elektroantrieb - vor allem dank der staatlichen Elektroautoprämien: Mit 192.646 Fahrzeugen setzte BMW im Gesamtjahr knapp ein Drittel mehr Elektroautos und Plug-in-Hybride ab als 2019, allein im vierten Quartal liegt das Plus bei 55 Prozent.

Autokäufer entschieden sich vor allem für Autos, die sowohl mit Benzin als auch Strom betrieben werden können: Bei den Plug-in-Hybriden betrug das Verkaufsplus knapp 40 Prozent, bei den reinen Elektroautos lag der Anstieg bei 13 Prozent. Dank der mehr als 135.000 elektrifizierten Fahrzeuge habe BMW die Flottenziele in Europa übererfüllt und den CO2-Grenzwert um einige Gramm unterschritten, sagte Vertriebschef Pieter Nota. Derzeit hat BMW 13 Elektro-Modelle im Angebot, bis 2023 sollen es 25 werden. Für dieses Jahr ist der Produktionsstart des BMW iX im niederbayrischen Dingolfing und des BMW i4 in München geplant.

Auch die Daimler-Tochter Mercedes Benz hatte zuletzt von der steigenden Nachfrage in China profitiert. Der Absatz sank im Gesamtjahr um 7,5 Prozent auf knapp 2,2 Mio. Fahrzeuge; lediglich in Fernost wurden mehr Autos verkauft. BMW und Daimler reklamieren beide den Titel als weltweit führende Premiummarke für sich.

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