Bittere Pleite einer Schokolade- und Pralinen-Firma

Kakao-Tarte mit Schlag
Die Geschäftsführerin erteilt ausdrücklich die Zustimmung zur Schließung des Unternehmens, so Creditreform.

„Kurz vor der Pandemie hat die Antragstellerin einen Großauftrag für den Export der Produkte nach China mit einem chinesischen Handelspartner abgeschlossen. Der Groß-auftrag war für eine Laufzeit von sieben Jahren vorgesehen. Für die Bewältigung des Großauftrages hat die Antragstellerin neben der Produktionsstätte in Staatz-Kautendorf eine weitere Betriebsstätte in Ladendorf angemietet und sowohl in weitere Maschinen und Produktionsmittel investiert als auch zusätzliche Dienstnehmer aufgenommen“,  heißt es im Insolvenzantrag. „Mit Eintritt der Covid-Pandemie 2020 und vor allem der fortdauernden Pandemie in China ist der Handelspartner in China insolvent geworden, sodass der Großauftrag zur Gänze weggebrochen ist. Aufgrund der bereits getätigten Investitionen, einerseits in das Mietobjekt andererseits in zusätzliche Maschinen, bestanden Überkapazitäten, welche mit der weiteren inländischen Nachfrage nicht ausgenützt werden konnten.“

Und weiters heißt es: „Zudem kam nach der Covid-Pandemie die Energiekrise mit massiv steigenden Energiekosten, welche die Schokoladeproduktion massiv belasteten sowie zuletzt auch erhebliche Preissteigerungen beim Rohstoff der Kakaobohnen, so sind die Einkaufspreise für Kakaobohnen um das bis zu Neunfache angestiegen.“

Die Rede ist von der WS ZART Pralinen GmbH mit Sitz in Staatz-Kautendort, NÖ. Sie hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER:

Der Hintergrund

Die Antragstellerin hat einen kleinen Produktionsbetrieb zur Herstellung von Schokolade und Pralinen unter der Eigenmarke „Zart“ aufgebaut. Neben der Direktvermarktung der Produkte erfolgte auch ein Vertrieb über Handelspartner und in der Gastronomie“, heißt es weiters. „Die Geschäftsführerin erteilt ausdrücklich die Zustimmung zur Schließung des Unternehmens. Die Gewerbeberechtigung wurde bereits vor gegenständlichem Insolvenzantrag zurückgelegt und die Geschäftstätigkeit de facto eingestellt. Eine weitere Fortführung wäre aufgrund der gegebenen Situation und der Verlustgebarung des Unternehmens zum Nachteil der Gläubiger.“

Die Schulden werden mit 185. 000 Euro beziffert, die Aktiva mit rund 27.400 Euro.

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