Bittere Pleite einer bekannten Produzentin veganer Lebensmittel

„Basis unserer Produkte ist die heimische Natur. Wir schätzen die Vielfalt pflanzlicher Rohstoffe und deren individuellen Eigenschaften und Vorteile. Wir nutzen Sie naturbelassen in ihrer reinen Form. Dafür blicken wir in die Vergangenheit der heimischen Küche. In Zeiten, in denen der Mangel der vorherrschende Alltag war, Lebensmittel zu kostbar für die Verschwendung waren und kreative Lösungen gesucht werden mussten“, heißt es auf der Firmenhomepage. "Dieser Erfahrungsschatz ermöglicht es uns, alte Rohstoffe neu zu interpretieren und zeitgemäße Speisen zu entwickeln. Dabei verzichten wir auf hochprozessierte Verarbeitung oder Manipulation. Unsere Burger, Bällchen & Co. werden geformt, gefrostet und hygienisch sicher verpackt. Tiefgekühlt bleiben die wertvollen Nährstoffe und Vitamine erhalten. Frisch zubereitet, liefern sie vollen Geschmack und beste Qualität.“
Und weiter heißt es: „Die Linse ist eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt, seit mehr als achttausend Jahren wird sie vom Menschen kultiviert und als Nahrungsmittel verwendet. Aus Indien und Zentralasien gelangte die Pflanze über Rom und Ägypten nach Mitteleuropa. Heute ist der Linsenanbau weltweit verbreitet. Lange Zeit galten Linsen als Arme-Leute-Essen, doch die kleinen Hülsenfrüchte sind viel mehr als das. Linsen sind unglaublich vielfältig, es gibt verschiedenste Sorten, die alle nährstoffreich sind.“
Die Rede ist von der easyVEGAN GmbH mit Sitz in Bergheim, Salzburg. Sie hat laut Creditreform ein Konkursverfahren beantragt. Gesellschafter sind die Geschäftsführer Cassandra Winter und Martin Jager mit je 28,12 Prozent Anteilen, gefolgt von der Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH mit rund 25 Prozent Anteilen.
„Beim gegenständlichen Unternehmen handelt es sich um ein Start-Up, welches mit innovativen Nahrungsmitteln versucht hat, den Markteintritt und die Listung bei großen Handelsbetrieben zu schaffen“, heißt es im Konkursantrag. „Dabei hat sich herausgestellt, dass trotz eines guten Produktes, welches mehr und mehr am Markt angenommen wurde und trotz erfolgreicher Listungen bei großen Handelsbetrieben die Umsätze hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind und es nunmehr zum Fortbestand des Unternehmens zusätzlicher Liquidität bedürfte.“
Die Insolvenzursachen
Indes haben aber die Gesellschafter entschieden, dem Unternehmen keine weitere Liquidität mehr zur Verfügung zu stellen. „Die Geschäftsführung musste somit feststellen, dass die Bemühungen, die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens zu beheben, ohne Erfolg beendet sind“, heißt es weiters. „Es wird festgestellt, dass es sich nicht nur um eine Zahlungsstockung handelt, sondern Zahlungsunfähigkeit vorliegt.“ Die Geschäftsführer kommen vor diesem Hintergrund ihrer Verpflichtung nach, beim zuständigen Landesgericht den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen.
Keine Zukunft
Das Unternehmen soll umgehend geschlossen werden, da für die Produktion und den Vertrieb weitere Liquidität notwendig wäre.
Die Verbindlichkeiten werden mit 390.000 Euro beziffert. Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Bilanzverlust 676.500 Euro, davon entfallen auf den Verlustvortrag aus den Vorjahren 477.000 Euro. Das negative Eigenkapital betrug 226.200 Euro und die Verbindlichkeiten 454.300 Euro.
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