Ab 2020: Billa verkauft nur noch heimisches Frischfleisch

... noch vor dem drittgrößten Unternehmen Österreichs, Billa, mit 4.500 Beschäftigten.
Betroffen ist vor allem Putenfleisch, das derzeit zu 60 Prozent aus dem Ausland kommt.

Billa verkauft in seinen 1.100 Filialen ab Mitte 2020 Frischfleisch - auch tiefgefroren - nur mehr aus österreichischer Erzeugung. Bei Rind- und Schweinefleisch galt das schon bisher fast zur Gänze, bei Hühnerfleisch zu 90 Prozent.

Den größten Unterschied gibt es bei Putenfleisch, das Billa derzeit zu 60 Prozent aus dem Ausland bezieht, vor allem aus Italien.

Von der Produktionsmenge her sollte es kein Problem geben. Derzeit produzieren die 165 heimischen Putenzüchter 20.000 bis 22.000 Tonnen pro Jahr, 7 bis 7,5 Millionen Tiere. Billa wird "ein paar tausend Tonnen" mehr nachfragen.

Viele Produzenten sind aber nicht ausgelastet, sodass eine Produktionssteigerung um 10 bis 20 Prozent mit bestehenden Kapazitäten realistisch scheint. Auch könnten andere Betriebe auf die Putenproduktion umsteigen.

Billigangebote mit Importputen um 7,99 Euro/kg dürfen die Konsumenten bei Billa künftig nicht mehr erwarten. Billa will aber "einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag" in die Hand nehmen, "damit die Konsumenten ermutigt werden, zuzugreifen".

Damit soll ein Preis für österreichische Pute zwischen dem ausländischen Billigangebot und dem aktuellen Preis für heimische Ware von 12,99 Euro/kg gesichert werden. Dafür verzichte Billa auf "Rohertrag und Spanne".

Der Abnahmepreis vom Erzeuger soll unverändert bleiben.

Gourmet: "Unser Hendl kommt aus Österreich"

"Wir haben lange darauf hingearbeitet. Jetzt ist es gelungen, dass wir unseren Menüservice-Kunden auch bei Speisen mit Huhn ausschließlich Fleisch aus Österreich anbieten können“, freut sich Gourmet Geschäftsführer Herbert Fuchs.

Gourmet ist in der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich tätig und kocht für Kindergärten, Schulen, Unternehmen und Senioreneinrichtungen, den Einzelhandel sowie bei Events und in gewissen Gastronomiebetrieben.

Fleisch vom Rind, Schwein und Wild kommt beim Marktführer in der Gemeinschaftsverpflegung bereits seit vielen Jahren zu 100 % aus Österreich. Bei Eiern setzt Gourmet ausschließlich auf Freiland- oder Bio-Haltung.

„Wir schaffen bei Gourmet einen so hohen Österreich-Anteil beim Essen, wie ihn viele zu Hause nicht erreichen. Darauf sind wir sehr stolz“, betont Fuchs.

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